Hallo zusammen,
nach drei wundervollen Radtouren in Norddeutschland war ich Anfang September dann auch wieder in NRW unterwegs. Dieses Mal führte mich meine Tour von Paderborn nach Schloss Holte. Von der Landschaft her so völlig anders als die Touren an der flachen Nordseeküste. Los ging es, wie so oft, mit der Bahn. Es hat alles gut geklappt und so war ich recht früh in Paderborn am Bahnhof.
Für mich als Hobby-Eisenbahn Fotografen gab es auch direkt am Nebengleis etwas interessantes zu sehen, nämlich eine schwarze Ludmilla. Die Baureihe 232 wurde in der UDSSR gebaut und hat daher den weiblichen Vornamen als Spitznamen bekommen. Sie ist eine schwere Diesellokomotive und auch die Bahn setzt sie vor langen und schweren Güterzügen ein. Dieses Exemplar hier gehört der privaten Bahngesellschaft EBS aus Erfurt. Die Lok hat eine lange Geschichte, sie wurde schon 1976 an die Reichsbahn der DDR ausgeliefert und ist immer noch im Dienst.
Dann ging es aufs Rad und los in Richtung Nordosten zur Pader, dem Fluss der durch Paderborn fließt.
An der Brücke des Heierswall sah ich dann, mal wieder, den Mann mit dem charakteristischen Hut ;). Ein wenig verfolgt er mich, ich hab ja schon beruflich viel mit ihm zu tun gerade. Nun, 2021 ist ja nun mal das Beuysjahr, der Künstler aus Krefeld wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden, da ist es vielleicht nur logisch, dass man überall auf ihn trifft.
Nach ein paar Kilometern durch die City und einigen Abzweigen rechts und links kam ich aus der dichten Bebauung heraus und bin auf einem Radweg parallel zu einem Bahngleis weitergefahren. Es war ruhig, die Luft frisch und der Weg gut zu fahren. Kurz gesagt, herrlich. Davor gab es noch eine Menge Kürbisse zu sehen.
Früher wurden Gebiete mittels Grenzsteinen markiert. Ein wirklich schön restauriertes Exemplar steht bei Bad Lippspringe kurz vor dem Ortseingang zum Ort Schlangen.
Habt ihr die Katze auf dem Foto bemerkt? Erst lag sie da ganz ruhig im Gras, dann hat sie mich die ganze Zeit angestarrt. Ich war wohl spannender als die Mäusejagd.
Wenige Kilometer weiter habe ich mir die Reste der Burg Kohlstädt angeschaut, viel mehr als ein Schild und eine Mauer sind zwar nicht übrig, aber spannend fand ich die Erläuterungen trotzdem.
Unter heftigem Winken eines….Hamburgers 😉 …bin ich dann weiter gefahren. An wunderschönen Häusern vorbei ging es stetig bergan und irgendwann dann rechts in den Wald.
Am Ufer des Flüsschens Strothe ging es bergauf in den Wald hinein. Toll zu radeln und gut beschützt durch Christophorus, einen der 14 Nothelfer, Riese und Schutzpatron der Reisenden. Eine beeindruckende Holzfigur des Heiligen steht direkt am Anfang des Waldweges. Übrigens heißen unsere Rettungshubschrauber alle Christophorus wegen des Schutzheiligen.
Kurz innehalten und dann ab in den Wald, weiter in Richtung des ersten Etappen-Ziels, den Extern Steinen.
Trotz der, zu diesem Zeitpunkt kaum befahrenen, Straße nebenan war es einfach wundervoll hier, es lag noch leichter Nebel in den Bäumen, die Luft war frisch, feucht und es roch nach Wald. Toll wenn man beim radeln mal so richtig tief einatmen kann.
Eine letzte Kurve und dann stand ich vor den Externsteinen, jener bekannten Felsformation im Teutoburger Wald.
Ihr werden etliche kulturgeschichtliche Bedeutungen zugeschrieben. Auf jeden Fall sehen die Felsen beeindruckend aus und sind ein beliebtes Touristenziel in der Region.
Ein kleines Stück durch Wald, dann wieder über Felder und immer bergan ging es weiter, das zweite große Etappenziel vor Augen.
Zwischendurch traf ich gelegentlich auf anderen Menschen auf dem Rad oder zu Fuß, alles in allem war ich aber die meiste Zeit allein unterwegs. Sagte ich schon, wie herrlich das Durchatmen war?
Und dann ging es nochmal richtig bergan. Das “Hermannsdenkmal” war das Ziel. Irgendwie hatte ich das weniger anstrengend in Erinnerung. Diese Erinnerung stammt allerdings aus Kindertagen und die Höhenmeter wurden mit dem Auto erklommen, zumindest die meisten. 😉 Das haben dieses Mal wohl auch etliche Menschen getan, vor allem Mazda MX5 Fahrende. Offenbar gab es Treffen, der Parkplatz war voll von den japanischen Rennern.
Ich hab auch die letzten Meter mit dem Rad gemacht und habe mir dann auch tatsächlich eine Karte für den Aufstieg gekauft, wenn man schon mal da ist, will man ja auch von ganz oben gucken, oder?
Das Denkmal erinnert an den Cheruskerfürsten Arminius welcher in einer Schlacht im Teutoburger Wald römische Legionen besiegte. Die Aussicht vom Umlauf des Denkmals ist beeindruckend.
Nach einer kleinen Pause in der ich meine mitgebrachten Brötchen gefuttert habe, ging es weiter, die erste Bergab-Passage führte mich über Stock und Stein nach unten, quer durch den Wald auf der Grotenburg, ja liebe Krefelderinnen und Krefelder, der Berg auf dem Hermann steht heißt wirklich so ;).
Nach wilder bergab und bergauf Fahrt kam ich dann auf die Panzerringstraße nach Augustdorf. Ich habe zwar keine Panzer zu Gesicht bekommen, es war halt ein Wochenende ;). Die Straße ließ sich aber super befahren.
In Stukenbrock habe ich mir die wunderschöne Kirche von 1614 angeschaut. Die St. Johannes Baptist Kirche steht auf einer kleinen Anhöhe und ist wirklich ein Hingucker.
Und wenn ich schonmal in der Ecke bin, muss natürlich auch ein Besuch am Flugplatz Oerlinghausen drin sein ;). Der Flugplatz ist Leistungsschwerpunkt für den Segelflug. Und während dort fleißig geflogen wurde….
…habe ich eine längere Pause in dem wirklich sehr guten Flugplatz-Restaurant gemacht. Man sitzt direkt am Vorfeld, kann Flugzeuge gucken und dabei lecker essen. Top!
Von dort aus war es dann nur noch ein Katzensprung bis zum Bahnhof in Schloss Holte. Dort habe ich dann den, pünktlichen, Zug genommen und bin wieder nach Hause gefahren. Eine wunderbare Tour in grandioser Natur. Die Region muss von mir auf jeden Fall noch weiter erkundet werden.
Ich habe noch ein Relive-Clip für Euch und wie immer gilt, wenn ihr irgendwelche Fragen habt, immer her damit.
Bleibt gesund und munter, passt auf Euch auf und kommt immer heil da an, wo ihr hinwollt.
Euer Martin