Auf geschichtsträchtigen Pfaden – von Goch nach Krefeld

Hallo zusammen,

so richtig chronologisch bin ich nicht mehr unterwegs, ich hoffe, euch gefallen die Blogbeiträge trotzdem. Wenn ich irgendwann mal aufgeholt habe, stimmt sicher auch die Reihenfolge wieder 😉 . Heute geht es von Goch nach Krefeld. Wenn ihr mögt nehme ich euch, unbezahlt und unbeauftragt, mit auf Tour.

Bei einer meiner vergangenen Touren war Goch das Ziel, schaut mal HIER. Da ich ja diesen Spleen habe, die Touren, möglichst, alle irgndwie zu verbinden, wollte ich dieses Mal in Goch starten und nach Krefeld radeln. Also, ab in den „Niers-Express“ und auf gings.

Nach einer kurzen Runde durch die Stadt führte mich mein Weg dann direkt in Richtung Weeze und zum Airport Niederrhein.

Ich kenne den Flughafen schon, da war es noch die Air Base Laarbruch der Royal Air Force. Früher bin ich hier oft mit meinem Vater hingefahren um Flugzeuge zu gucken. Er hatte da eine ähnliche Begeisterung für wie ich. Ich hab also einen Verdacht, wo ich das her habe 😉 . Harrier, Tornado, Phantom, Chinook – alles Geschichte. Heute wird der Platz von zivilen Flugzeugen angeflogen, und Menschen starten hier in den Urlaub.

Auf dem Gelände findet aber auch, bereits seit 2015, das Parookaville Musikfestival statt. Bei meiner Radtour schliefen die Besucherinnen und Besucher noch, auch die Hauptbühne war verwaist. So war denn auch der Klang der Triebwerke des Airbusses kommend aus Mallorca der einzige Ton an dem frühen Morgen.

Ich bin ja kein großer Camping-Freund, aber wenn, dann finde ich diesen Stellplatz großartig 😉 .

Die folgende Überleitung ist ein wenig billig und klischeebehaftet, ich mache sie trotzdem, Achtung:

Apropos Camping, direkt hinter dem Flughafen Niederrhein beginnen die Niederlande. Ruckzuck war ich mit dem Rad über der Grenze und bin in Richtung Bergen geradelt.

Auf sehr gut zu befahrenden Radwegen, und später auf Straßen mit Radstreifen, ging es durch die schöne Heidelandschaft der Maasduinen zwischen Flughafen und Maas.

Im Örtchen Bergen bietet sich eine Fährverbindung über die Maas an. Für ganz kleines Geld kann man dort über den Fluss setzen. Wirklich ein super Angebot.

Nach der Überfahrt geht es auf historischen Spuren weiter. Wohl aus dem 1. Jahrhundert stammt die, damals 6 Meter breite, Römerstraße „Via Valentiniana“, auf der sich heute ein Radweg befindet. Zumindest in Teilen. Damals also Waren und Soldaten, heute Menschen auf Fahrrädern. Gebaut für die Ewigkeit.

Vorbei an typisch niederländischer Landschaft, viel Weite, immer wieder Wasser, ging es dann in Richtung Westen weiter.

Konnte man unterwegs noch Sonnenblumen kaufen, Blumen die ich sehr liebe und die immer irgendwie gute Laune machen, wurde es dann düsterer, zumindest von der Stimmung her.

Ich bin in den kleinen Ort Overloon geradelt. Heute ein beschauliches Dorf, gepflegt und friedlich. Im Oktober 1944 sah das anders aus. Hier wütete ein der heftigsten Panzerschlachten des Krieges. Wenn man heute über sanfte Hügel radelt, merkt man nicht, dass das Gefechtsspuren sind. Neben einem Soldatenfriedhof befindet sich in Overloon auch ein beeindruckendes Museum.

Im Kriegsmuseum Overloon wird mit Exponaten und mit vielen Bildern und audiovisuellen Stationen das Grauen des Krieges und der Schlacht vor Ort lebendig. Das Motto „Krieg gehört ins Museum“ des Museums wird hier deutlich. Ein Besuch dort lohnt in jedem Fall.

Sehr beeindruckend ist die Fahrradbrücke dort. Es besteht die Möglichkeit, kostenfrei, über eine Brücke mitten durch das Museum zu radeln. Grandiose Idee.

Von der Brücke aus sind faszinierende Einblicke in das Gebäude und auf die Exponate möglich. Wenn ihr also mal in der Gegend seid, besucht dieses Museum, es ist schon etwas Besonderes.

Der Ort Overloon war für mich auch ein „Waypoint“ um die Richtung zu ändern. Jetzt ging es in Richtung Süden weiter. Vorbei an weiteren Denkmälern rund um den zweiten Weltkrieg führte mich mein Weg nach Venray.

Wir wissen ja, dass die Niederländer das mit den Radwegen und den Fahrrädern ganz gut im Griff haben. Diese Fahrradstraße auf die ich unterwegs getroffen bin, fand ich dann aber schon beeindruckend. Vor allem die Tatsache, dass sich die Menschen in den Autos dran gehalten haben und wirklich sehr umsichtig an den Radelnden vorbeigekrochen sind.

An einer kleinen Tankstelle habe ich mir einen Happen zu essen gekauft und eine kurze Pause gemacht. Direkt gegenüber befindet sich eine Rettungswache. In den Niederlanden sind die Rettungsfahrzeuge in einem satten Gelb lackiert. Sieht auch ziemlich cool aus, auch wenn einem das, im Fall, dass man die Retter braucht, auch egal ist 😉 .

Gestärkt und motiviert ging es nach America. Kein Scherz, von Venray nach Süden fahrend bin ich an America vorbeigekommen. Ganz ähnlich wie im großen Amerika führte die Strecke laaaaaange gerade aus 😉 .

Im Netz habe ich schon etliche Bilder gesehen, auf denen Menschen neben dem Ortsschild posieren. Ich habs bei einem Bild des Schildes belassen 😉 .

Der Greenport Bikeway führt in Richtung Venlo und begleitet die Eisenbahnlinie über weite Strecken. Das bedeutet, man radelt immer neben der Bahn her. Das ermöglicht interessante Blickwinkel. Hier verlässt gerade ein Zug den Bahnhof Horst-Sevenum um in Richtung Amsterdam weiter zu fahren.

Kurz vor Venlo ist in den letzten Jahren ein Containerterminal entstanden. Die Eisenbahn wird dort direkt beladen und lange Containerzüge brechen von dort aus auf. Wenn man sich ein wenig fürs Thema interessiert, ist es ganz spannend, da eine Weile zu gucken.

Ich bin schon einige Mal an der Motocross-Strecke in Venlo vorbeigeradelt, habe dort aber noch nie irgendwelche Aktivitäten gesehen. Bis zu dieser Tour. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer waren da und es gab coole Rennaction zu sehen. Beeindruckend, was die Mädels und Jungs da auf ihren Bikes gezeigt haben.

Über die Maas, zum zweiten Mal bei dieser Tour, führte mich mein Weg dann nach Venlo hinein und kurz darauf über die Grenze zurück nach Deutschland.

 

 

Eine weitere, kurze, Pause habe ich dann in Grefrath gemacht. Am dortigen Flugplatz habe ich ein bisschen dem Flugebtrieb der dortigen Segelfliegerinnen, Segelflieger und Motorflugzeuge zugeschaut .

Sankt Tönis war dann die letzte Station vor dem Ende der Radtour. Von dort aus bin ich über den wunderbaren neuen Radweg nach Krefeld gefahren. Schön war es.

Einen ReliveClip habe ich auch noch für euch, leider hat es, mal wieder, mit dem Bilderupload ins Video nicht gerockt, aber ihr habt die Bilder ja hier gesehen 😉 Sei es drum, wie immer hoffe ich, es hat euch gefallen.

[youtibe=https://youtu.be/NJ-hDNuOZd0]

Wenn ihr Fragen zur Tour habt, oder ihr sonst etwas wissen möchtet, immer her damit.

Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit und bleibt gesund und munter, nett zu euren Mitmenschen und, wenn ihr wollt, mir gewogen 😉

Euer
Martin

 

 

 

 

 

1 comments

  1. Hallo Martin,
    wieder eine klasse Tour. Den ReliveClip schaue ich immer gerne an (Landschaft und wo die Orte liegen) Heute ist er hier für mich nicht anklickbar, schaute ihn nun auf YouTube direkt an 🙂
    Viele Grüße Brigitte

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