Radeln im Norden – Friesisch herb: Von Wilhelmshaven nach Jever

Hallo zusammen,

ich sitze hier Anfang Februar 2023 und schreibe Artikel aus dem August 2022. Man kommt ja zu nichts 😉 . Aber, so langsam versuche ich meine Touren mal so langsam „abzuarbeiten“. Heute nehme ich euch mit in meinen letzten Tag Urlaub im hohen Norden. Nach einigen Touren in Cuxhaven und einer Runde durch Wilhelmshaven am Vortag ging es jetzt am 9. August wieder am Hotel in Wilhelmshaven los.

Zu Beginn des Adalbert-Platzes steht das Prinz-Adalbert Denkmal. Dass die Wilhelmshavener Bürgerinnen und Bürger dem guten Mann ein Denkmal gesetzt haben ist nachvollziehbar, Prinz Adalbert von Preußen war nicht nur der erste Admiral der preußischen Marine, er war auch Iniator der Gründung von Wilhelmshaven,

Er hat es schon echt hübsch an seinem Standort. Deutlich weniger hübsch, aber trotzdem faszinierend und interessant ist das Bunkermueseum. Neben einem großen Luftschutzbunker gibt es allerlei kleiniere Exponate rund um Luftschutz und Bunker zu entdecken. Sehr interessant, und den Eindrücken der aktuellen weltpolitischen Lage allerdings noch ein Stückweit bekelmmender als es der Besuch noch vor dem Februar 2022 gewesen wäre.

Weiter ging es dann durch die Straßen der Stadt in Richtung Deich und Wasser. Eigentlich wollte ich mir die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ anschauen und dann am Wasser entlang in Richtung Ölterminal fahren. Dort wird aber im Moment gebaut, so dass ich nach dem Besuch der Erinnerungsstätte wieder ein Stück zurückfahren musste. Was ich absolut klasse finde ist die Tatsache, dass ich das ganz bewußt getan habe und nicht entnervt umdrehen musste. Die Info gab es nämlich am Anfang des Weges, inklusive einer Umleitungsbeschreibung für Radelnde. Respekt.

Seit 2011 gibt es die Erinnerungsstätte direkt an der Nordsee. Sie ist ein Ort für Menschen, die Angehörige auf See bestattet haben. Auf Holzdalben sind Schilder mit den Namen angebracht und auf einem kleinen Hügel, abseits der Hektik, kann man übers Meer blicken und seinen Gedanken nachhängen. Finde ich sehr pietätvoll und schön.

Etwas abseits befindet sich auch noch ein Schaubild aus Metall, welches auf die Bedeutung des Ölhafens von Wilhelmshaven hinweißt.

In einem großen Bogen bin ich dann um die Baustelle herumgefahren, habe die Maade überquert und bin runter ans Meer gefahren.

Von hieraus gelingt dann auch der Blick auf den 2012 in Betrieb genommenen Jade-Weser-Port, den 130 Hektar großen Containerterminal von Wilhelmshaven.

Unter einer kleinen Unterführung hindurch, die allerdings durchaus coole Streetart zu bieten hatte, ging es dann näher an den Containerterminal heran.

Die Fotomöglichkeiten für Schiffe sind allerdings nicht so gut, es ist immer irgendwie Hafeninfrastruktur zwischen dem Fotografen und den Schiffen. Dafür hat man die Gelegenheit spannende Lokomotiven zu fotografieren. Zum einen diese „EuroRunner“ genannte Lokomotive der e.g.o.o., der Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg mbH. Was es nicht alles gibt.

Und dann war da noch diese wunderschöne Baureihe 218. Sieht zwar aus wie neu, ist aber tatsächlich Baujahr 1977!

Weiter ging es am Wasser entlang in Richtung des Hooksieler Außenhafens. Dabei bin ich auch an den großen Öltanks und den vielen Kesselwagen des Ölterminals vorbei gefahren. Anfang August gab es das Gasterminal welches auf Grund des Angriffskrieges auf die Ukraine so schnell gebaut werden musste noch nicht.

Der Außenhafen von Hooksiel ist ein kleiner Hafen vor dem Hooksieler Binnentief, einem See, der vor allem zum Wassersport genutzt wird. Im Außenhafen ist die „Bernhard Gruben“ stationiert, ein Rettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Das Schiff ist nach einem Seenotretter benannt, der bei einem Unglück bei einer Rettung auf dem Kreuzer „Alfried Krupp“ ums Leben gekommen ist. Hier gibt es Infos zu Station in Hooksiel. Wenn ihr mal im Norden unterwegs seid und die kleinen Spendenboote der DGzRS seht….steht ein paar Taler rein, der Job ist wichtig.

Der hinter dem Deich liegende See wird, neben seinem Wert als Naherholungsgebiet, auch zum Wassersport genutzt, es gibt sogar eine Wasserski-Anlage.

Von Hooksiel aus hatte ich dann Jever als nächstes Ziel angesteuert. Einen kleinen Abstecher nach Pakens zur dortigen „Kirche zum Heiligen Kreuz“ habe ich aber noch eingelegt. Ein wirklich Kleinod und sehr schön anzusehen.

Über Landstraßen, tolle Wege an Flüsschen vorbei und an Zäunen aus alten Fahrrädern entlang ging es dann auf Jever zu.

Dort gab es neben einer wundervollen Windmühle und dem tollen Schloss natürlich auch die Brauerei des Jever Bieres. Friesisch herb halt. 😉

Von Jever aus ging es dann zwischen den Feldern hindurch wieder zurück in Richtung Wilhelmshaven.

Dabei bin ich, genau wie am Vortag, durch Sande geradelt. Der Hubschauberlandeplatz am dortigen Krankenhaus war leer, der Rettungshubschrauber war also unterwegs. Wenige Minuten später habe ich dann aber das charackteristische Geräusch des Airbus Helikopters gehört und prompt kam „Christoph 26“ herangeflogen. Die Station war zu dem Zeitpunkt noch nicht wieder offiziell im Dienst, der gelbe Heli macht aber trotzdem eine gute Figur davor.

Durch die von der Bahn geplante neue Streckenführung rund um den Ort Sande, und damit endlich die Möglichkeit die Strecke zweigleisig auszubauen, wurde auch eine neue Brücke über den Jade-Ems Kanal notwendig. An dieser Stelle steht aktuell ein Gerüst auf das man klettern kann und sich mit Infotafeln über den Fortschritt infomieren kann. Ab und an huschte bereits ein Zug über die neue Brücke.

Und dann war es nur noch ein Katzensprung zurück nach Wilhelmshaven. Eine kurze Runde um den Flugplatz musste ich natürlich wieder machen, viel war nicht los, eine Cessna schwang sich in die Lüfe, ansonsten war es still.

Schön war es. Überhaupt waren die Radouren in Cuxhaven, Bremerhaven und Wilhelmshaven wirklich interessant und abwechslungsreich. Ich komme sicher wieder.

Ich habe noch einen Relive Clip für euch und hoffe ansonsten natürlich, es hat euch gefallen.

Der nächste Blogbeitrag führt dann wieder in heimischere Gefilde. Ich würde ich freuen, wenn ihr dann auch wieder mit von der Partie sein würdet. Bis dahin, bleibt gesund und munter und gebt Acht auf Euch und Eure Mitmenschen…

Euer Martin

 

 

 

 

 

 

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