Hallo zusammen,
am vergangenen Samstag saß ich mal wieder auf dem Rad und wenn ihr mögt nehme ich Euch mit auf eine kleine Runde nach Duisburg. Unbezahlt und unbeauftragt natürlich.
Wer hier schon etwas länger mitliest, kennt meinen Spleen mit der “Monk-Karte”. Am Ende eines Monats schaue ich immer, wie viele Kilometer ich gefahren bin und wo meine Touren stattgefunden haben. Ich zeichne die Routen ja auf, auch damit ich Euch hier am Ende den Relive Clip zeigen kann, und so hat man am Ende des Monats immer ein Muster an Strecken auf der Karte. Irgendwann habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass diese Strecken alle miteinander verbunden sein sollen. Das ist Blödsinn und erinnert an den TV Ermittler Monk, der dutzende solcher “Ticks” hat. 😉 Ich versuche es trotzdem. Wenn ihr auf die Karte schaut, wie sie VOR dieser Tour hier war, dann ist auch klar, warum die heutige Tour nach Duisburg führen MUSS 😉
Es ging früh los, allerdings nicht zu so nachtschlafender Zeit wie neulich, ich brauchte ja auch keinen Zug. An einigen Stellen in Krefeld finden sich jetzt solche Radabstell”autos”. Sie zeigen an, wie viele Bikes man statt eines Autos parken kann. Der Hintergrund ist dann irgendwie auch ein Zeugnis der Zeit.
An vielen Spielplätzen in Krefeld gibt es Spielplatzcontainer. Darin befinden sich Spielsachen und Utensilien. Viele dieser Container sind bunt bemalt, dieser hier vom Künstlerteam “Tubuku”. Sieht toll aus, finde ich.
Direkt gegenüber finden sich tolle Fassaden, überhaupt ist Krefeld voll von wunderbaren Häusern mit interessanten Fassaden.
Am Sprödentalplatz, eigentlich ein Platz für eine große Kirmes in der Stadt, steht aktuell unser Impfzentrum.
Nachdem auch wir in Krefeld lange Zeit mit dem wenigen Impfstoff knapsen mussten, ist jetzt endlich genug da. Am Sprödentalplatz wird jeden Tag von 8 bis 20 Uhr geimpft, die Impfstoffe von Moderna, BionTec Pfizer, Astra Zeneca und Johnson und Johnson sind vorrätig und können verimpft werden. Bei letzterem mit gewissen Einschränkungen, aber das Impfen ist echt einfach aktuell. Da das auch für Menschen möglich ist, die nicht aus Krefeld kommen, mache ich hier mal ein bisschen Werbung dafür. Wer sich noch impfen lassen möchte und damit einen weiteren Schritt raus aus der Pandemie macht, nix wie hin ;).
Über die Germaniastraße, eine wunderbare Fahrradstraße, und durch den Schönhausenpark ging es weiter in Richtung Uerdingen.
1795 wurde die Buss-Mühle bei Uerdingen errichtet. Heute steht sie unter Denkmalschutz und es sind Wohnräume entstanden. Ich finde das immer wieder toll Mühlen im Stadtbild zu sehen.
Kurz vor meiner Tour wurde beschlossen “Das Werft 765” abzubauen. Die Aktion des Krefelder Stadtmarketings auf dem unteren Werftgelände in Uerdingen ist wirklich klasse. Neben Blumenbeeten die die Bürgerinnen und Bürger bepflanzt haben, einem Wasserspielplatz, der Streetart der RhineSideGallery und einem Schachbrett finden sich dort auch Beachvolleyballfelder und eine Strandbar. Allerdings liegt das alles VOR dem Deich und dem Hochwasserschutztor. Die prognostizierten Pegelstände waren so, dass abgeräumt werden musste. Dass das die richtige Entscheidung gewesen ist, konnte ich bei meiner Ankunft erkennen, das Wasser schwappte schon auf das Gelände.
Da war es dann ganz gut, dass die Beete weiter oben abgestellt worden sind und der Rest abgeräumt wurde.
Überhaupt das Hochwasser, für Menschen die am Rhein groß geworden sind, oder sagen wir, älter geworden sind 😉 , ist Hochwasser nichts ungewöhnliches. Mitte Juli allerdings schon. Die Bilder aus den heftig getroffenen Regionen in der Eifel zeigen ja sehr gut, zu was Starkregen führen kann. Dazu passt dann auch das Gefühl, dass ich den Rhein nie so braun und schlammig gesehen habe wie am letzten Samstag und auch noch nie so viel und so großes Treibgut. Das hier ist zum Beispiel ein großer Heuballen.
Es war schon verdammt viel Wasser im Fluss, das sah man auch unter der Rheinbrücke. Die beiden Becher mit Blumen künden sicher von einer traurigen Geschichte….
Mit einem Blick auf Uerdingen bin ich dann über die Brücke nach Duisburg gefahren.
Nach der Rheinüberquerung bin ich dann am Hüttenwerk HKM in Hüttenheim vorbeigeradelt. Wenn ihr hier schon eine Weile mitlest, wisst ihr ja, ich habe diesen oben erwähnten “Monk”-Spleen, ich stehe auf Streetart und hab nen Faible für Industriekulissen, Stahlwerke, Hochöfen, Eisenbahnen und so. Vielleicht liegt es daran, dass ich geborener Duisburger bin, vielleicht hab ich als Kind zuviel Hochofengas eingeatmet, was immer es ist, es fasziniert mich. Beim Blick über das HKM Gelände kam mir auch diese kleine Lokomotive vor die Linse.
Eine Krass-Maffei MH05, Baujahr 2000. Letztes Jahr war sie in Kiel zu Revision und aktuell sieht sie aus wie neu. Diese kleinen Rangierlokomotiven halten am Ende den ganzen Betrieb am Laufen.
Sagte ich, dass ich Streetart mag? Ich hab das hier in diesem Blog schon mal gezeigt, aber das Bild auf diesen Verteilerkasten, direkt gegenüber des Stahlwerks finde ich nach wie vor einfach total genial.
An der bekannten Landmarke “Tiger and Turtle” vorbei ging es zu einem Eisenbahnfotopunkt, den ihr hier vielleicht auch schon mal gesehen habt. Er liegt am Gleisanschluss des HKM Werkes und wird von Diesellokomotiven bedient.
Kurze Zeit später kam dann auch ein Zug herangefahren. Eine Class 77 brummte auf mich zu. Diese Lokomotiven haben an beiden Enden einen Führerstand und sind so in beide Richtungen fahrbar. Bei Eisenbahnen leuchten in Fahrtrichtung drei weiße Lichter, am Heck zwei rote….außer man vergisst das umzustellen ;). Dann fährt der Zug so durch die Gegend.
Ob nun durch meine Geste oder von allein, der Lokführer hat es auf jeden Fall bemerkt und etwa auf meiner Höhe umgestellt 😉
Nachdem der Zug durch war bin ich an den Rhein gefahren. Wanheim heißt der Stadtteil direkt am Fluss. Am Rhein gibt es eine schöne Promenade, die toll zu beradeln ist.
Auch hier sieht man wieder, der Fluss ist enorm breit. Das Kanu hier gehört zum örtlichen Kanuclub….und der Mast steht eigentlich nicht im Wasser, sondern am Ufer.
Blick über den Rhein in Richtung Duisburg Mitte, im Hintergrund erkennt man die Salvatorkirche und den Turm des Landesarchives NRW.
Duisburg hat schöne Ecken. Ein Satz, der uns gebürtigen Duisburgerinnen und Duisburgern quasi in die Wiege gelegt wird 😉 Und es stimmt ja auch, viel Grün, tolle Radwege, Seen und viele Freizeitmöglichkeiten. Sagen wir es so, die Dachsstraße am Kultushafen gehört vielleicht eher nicht zu den Toplocations…
Vom Ende der Straße gibt es eine Wendeltreppe hinauf auf die Brücke der Wanheimer Straße, also das Rad auf die Schulter und rauf. Das oben ein verschlossenes Tor wartet ist das schon echt mies. Ich hab das Rad dran drübergehoben, schien mir der einfachste Weg.
Während ich das Rad im Arm hatte, brummte unter mir eine “Ludmilla” vorbei. Die 1981 an die Deutsche Reichsbahn der DDR ausgelieferte Maschine fuhr in die Richtung, aus der ich kam, es ging ins Hüttenwerk.
An der Brücke der Solidarität vorbei ging es dann weiter in Richtung Duisburger Innenstadt.
Seit 2015 befindet sich die Hauptstelle der Duisburger Stadtbibliothek in einem “Stadtfenster” genannten Neubau am Ende der Fußgängerzone. Ich mag diese Architektur der klaren Formen sehr gern und auch der unverputzte Beton im Inneren ist ganz attraktiv. Bei meinem letzten Besuch störten mich allerdings, rein optisch, die Regal in der Bibliothek. Anders als bei uns in Krefeld sind das keine Spezialanfertigungen, sondern Standardregale. Und das nimmt dem Ganzen ein bisschen was, finde ich. Auf jeden Fall aber ist die “neue” Bibliothek ein Quantensprung im Gegensatz zum alten Kaufhaus in dem die Hauptstelle zuvor untergebracht war.
Von modern zu alt. Auf meinem Weg in Richtung Innenhafen und Kaßlerfeld bin ich an einem Stück der Stadtmauer vorbeigekommen. Sie war mal zweieinhalb Kilometer lang und wenn man heute davor steht, dann will der Look nicht so recht zu dem passen, was einem, gerade als nicht hier geborener Mensch, in den Kopf kommt, wenn man das Wort “Duisburg” hört. Beeindruckend.
Durch den Innenhafen bin ich dann direkt an die Ruhr gefahren. Genau wie der Rhein war auch sein Zufluss Ruhr mächtig hoch. Wir haben ja alle die Berichte über die Zerstörungen in ihrem Verlauf gesehen. Wobei sie zwar schlimm gewütet hat, aber nicht so heftig wie ihre Schwester ohne das “h”. Am Ruhrwehr waren alle Tore geöffnet und der Wasserstand ausgeglichen. Normalerweise stürzt das Wasser hier etliche Meter in die Tiefe, letzten Samstag nicht.
Apropos Hochwasser, hier bei uns in Krefeld hatten wir vor ein paar Wochen ein Starkregenereignis und dachten ein paar geflutete Garagen und Keller seien schlimm. Das was wir aus der Eifel und aus Teilen des Ruhrgebietes in den letzten Tagen zu sehen bekommen sprengt, zumindest bei mir, die Vorstellungskraft. Durch viele Eifelorte die es jetzt massiv erwischt hat, habe ich schon Radtouren gemacht, bin dort gewandert oder habe Urlaub gemacht. Wenn ihr helfen wollt, das aber nicht vor Ort tun könnt oder wollt, dann spendet doch den einen oder anderen Euro. Ich mache das in der Regel immer über Deutschland hilft, das ist ein Zusammenschluss und dort vertraue ich darauf, dass das Geld auch ankommt. Entweder HIER klicken oder auf den Screenshot hier unten 😉
Aber weiter im Text, vom Ruhrwehr ging es über den Hafen- und Vinckekanal nach Ruhrort hinein. Schon beeindruckend zu sehen, wie hoch die Schiffe dort liegen. Normalerweise muss man deutlich nach unten fotografieren um den Rettungskreuzer vor die Linse zu bekommen.
Die vielen aufliegenden Flusskreuzfahrtschiffe werden nach und nach weniger. Man sieht sie dafür wieder öfter auf dem Rhein fahren, allerdings meist ohne Passagiere. Ich weiß nicht, ob sie verholt werden, die A-Rosa Flora auf jeden Fall lag noch im Hafen. Im Hintergrund seht ihr die Landmarke “Rheinorange”, sie markiert die Mündung der Ruhr in den Rhein. Normalerweise, Samstag stand sie einfach irgendwie mitten im Fluss. Ich habe ein Video von einem Rundgang auf der A-Rosa Flora gefunden, finde ich ganz interessant, mit den Inhalten habe ich nix zu tun, aber wenn ihr mögt, schaut doch gern mal rein.
An der Schifferbörse vorbei bin ich zum Ruhrorter Pegel geradelt, wer sich auskennt weiß, man kommt an Kult vorbei. Die Schimanski-Gasse, wo wenn nicht hier nach Duisburg gehört die hin?
Die braue Farbe und das viele Treibgut kennen wir, wie gesagt, so eher nicht, das Hochwasser schon. Deshalb geht es auch immer recht fix, dass der Hafenmeister ein Gerüst am Start hat um trockenen Fußes ins Büro zu kommen.
…das sieht etwas weiter durch auf der Mühlenweide schon anders aus. Wer dort hin möchte braucht ein Boot.
Im Hintergrund seht ihr die beiden Brücken bei Baerl, die vordere ist die Haus-Knipp Eisenbahnbrücke, die mit den roten Pylonen dahinter die Brücke der Autobahn A42. Die Figur mitten im Fluss ist der heilige Nikolaus, der Schutzpatron der Schifffahrenden.
Am “Herman Wenzel” Kraftwerk von Thyssen Krupp vorbei ging es ab auf den Deich in Richtung Laar.
Auf der Deichkrone lässt es sich herrlich radeln. Rechts liegen schöne Häuser und links fließt der Rhein. Durch das Hochwasser auch verdammt schnell.
Ich hab immer mal wieder angehalten und mir die Schiffe angeschaut. Diejenigen, die bergan fahren mussten, hatten schon ganz schön zu kämpfen in der starken Strömung. Das Schubschiff “Herkules XII” der Reederei HGK hatte nicht nur mit der Strömung, sondern auch noch mit vier Leichtern voller Kohle zu kämpfen. Zwei mal 1800 PS Leistung hat das Schiff, welches mit dem Baujahr 1969 zwar alt ist, aber ganz offenbar noch nicht zum alten Eisen gehört. Wer sich hier in der Region und Geschichte auskennt, der kennt das Schiff vielleicht noch in Grün/Weiß unter dem Namen Franz Haniel 12. Gebaut wurde es übrigens in Duisburg.
War wohl Tag der betagten Schiffe, die “Isandra” ist Baujahr 1964. Im Hintergrund ist die Halde Rheinpreußen mit ihrer Landmarke, dem “Geleucht” zu erkennen.
Wenn man möchte kann man auf diesem tolle Weg auf dem Deich noch weiterfahren, ich bin aber kurz rauf scharf rechts abgebogen und in Richtung Beeck gefahren. Das Motiv, der Winkel und die Auswahl, lassen jetzt wahrscheinlich jeden Industriefotografen zusammenzucken. Es gibt wohl kaum ein abgenudelteres Motiv als diese Tankstelle mit den beiden Hochöfen des Thyssen-Krupp Stahlwerkes Schwelgern im Hintergrund. Ich habs trotzdem gemacht 😉
Wenn man ein bisschen weiterfährt, geht das auch ohne die Tankstelle.
Über die Kaiser-Wilhelm Straße führte mich die Route dann am Stahlwerk entlang in Richtung Marxloh. Man erhält immer wieder spannende Einblicke in das Werk, wie schon erwähnt, ich stehe auf diese Schwerindustrie und alles was damit zu tun hat. Ich finde den Prozess Stahl zu erzeugen faszinierend.
Thyssen-Krupp ist, wie viele Unternehmen, auf der Suche nach grüneren Methoden. Dazu wird wohl seit einiger Zeit zum einen mehr Schrott eingesetzt, das reduziert den Kohleanteil, intensiv geforscht wird aber auch daran, die Kohle komplett durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Da stehen uns noch spannende Zeiten bevor.
Über die Alsumer Straße führte mich mein Weg dann einmal ums Stahlwerk herum und in Richtung Kokerei. Eine breite Brücke führt dort über etliche Schienenstränge und gibt den Blick auf den Löschturm der Kokerei frei. Allerdings, und das ist echt ein wenig fies, die Trennung zwischen Rad- und Fußweg ist ein schmales, ein paar Zentimeter hohes Metallband. Eine ältere Dame war so unglücklich dagegen gefahren, dass sie spektakulär gestürzt ist, inklusive Aufprall auf die Leitplanke. Der Krankenwagen war schon alarmiert, kam und kam aber nicht. Es gab wohl ein Missverständnis bei der Eingrenzung des Einsatzortes. Alsumer Berg, Alsumer Steig, Alsumer Straße. Ich habe vor kurzem, ich glaube es war bei der Feuerwehr Essen, eine App gesehen, bei der die ganze Welt in Quadrate mit 3 mal 3 Metern Kantenlänge eingeteilt ist und diese Quadrate haben dann 3 fest zugeordnete Wörter. Wenn man die am Telefon sagt, wissen die Einsatzkräfte wo sie hinmüssen. Sie heißt “what3words”, schaut mal HIER. Als der Rettungswagen dann ankam, und später der Notarzt, der eine Schmerztherapie einleiten musste bei der armen Frau, habe ich einen Rettungsassistenten gefragt, ob sie mit dieser App schneller da gewesen wären. Er kannte die App nicht, wollte sich aber mal schlau machen. Ist ja vielleicht ganz gut, wenn es sich durchsetzt. Na ja, ich hoffe, der Dame geht es mittlerweile wieder gut, es zeigt aber auch, eine Sekunde der Unaufmerksamkeit und aus einer schönen Samstagsrunde auf dem Rad wird ein Krankenhausaufenthalt mit einer Menge Schmerzen.
Selbst wenn TKS mit grünem Wasserstoff plant, aktuell geht erstmal noch ne Menge Kohle vom Rhein aus in die Produktion. Deshalb wuseln auch ständig Züge mit Nachschub über das Gelände.
Von der Brücke herunter ging es dann auf den Alsumer Berg hinauf. Im Winter kann man da mehr sehen, jetzt gibt es ne Menge Grün da oben. Trotzdem sind manche Ansichten faszinierend.
Vom aktuellen Stahlwerk auf ein ehemaliges kann man dort blicken. Der Landschaftspark Duisburg Nord taucht da in der Ferne auf. Im Grunde die Gegensicht zu DIESER TOUR hier. Links flimmert es im Bild wegen der Abluft aus der Kokerei.
Der Löschturm in Aktion. Irgendwie sieht das immer cool aus.
Und da sind sie wieder, die beiden Hochöfen.
Blickt man in die andere Richtung schweift das Auge über viel Grün und bleibt dann am Solvay-Werk in Rheinberg hängen.
Vom Alsumer Berg wieder runter in Richtung Baerler Brücke ging es. Vor einiger Zeit schon aus der anderen Richtung am Horizont gesehen, bin ich jetzt drüber gefahren. Der Weg führt ebenfalls auf der Deichkrone entlang, aktuell deutlich näher am Wasser als sonst.
Die Passage über das Wasser dauerte länger als sonst, das Hochwasser war schon beeindruckend.
Wie schon vorhin bei den Schiffen viel mir auch bei der belgischen “Delao” auf, dass sie ganz schön ackern musste um den Fluss hinauf zu fahren.
Das “Geleucht” auf der Halde Rheinpreußen war mein nächstes Ziel, also, wieder in die Pedale treten und ab auf die Halde. Die Landmarke in Form einer Grubenlampe ist mittlerweile überregional bekannt und die Aussicht von hier oben ist wirklich klasse.
Nach langer Zeit hatte ich auch mal wieder die Chance ins Geleucht hinein zu gehen, die letzten Male war dort immer geschlossen.
Sagte ich schon was zur Aussicht….? Hach ja…
Ein Blick zurück auf das Stahlwerk, der bewaldete Hügel da rechts im Bild ist der Alsumer Berg, die Autobahnbrücke und, dieses Mal nach rechts, auf die Duisburger City mit dem Turm des Stadtwerke Kraftwerkes.
Zu meiner Linken erstreckt sich dann auch noch der Waldsee, wie so vieles hier in der Region selbstverständlich nicht natürlich entstanden, sondern eine ehemalige Kiesgrube.
Innerhalb des Geleuchts bin ich dann an der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, vorbeigegangen und hab mich wieder aufs Rad geschwungen. Bergab ist dann doch irgendwie cooler. 😉
Ein ganzes Stück bin ich dann auf dem herrlichen Graftschafter Rad- und Wanderweg unterwegs gewesen, bevor ich in Richtung Flugplatz Krefeld-Egelsberg abgebogen bin.
Die wundervolle Mühle am Egelsberg, vor kurzem erst wurden die Flügel restauriert, empfängt mich in der Sonne, direkt daneben liegt das Flugfeld des kleinen aber feinen Platzes auf dem Egelsberg.
Durch das Naturschutzgebiet Niepkuhlen über den tollen Hermann-Kresse Weg zurück in Richtung Krefelder Innenstadt. Wundervolles Fleckchen Erde.
Die Tour hat mich abgelenkt, sie tat gut. Abgelenkt von Querdenkern auf die ich im Job täglich treffe, abgelenkt vom Stress, von den Bildern aus der Eifel, Radfahren macht in der Tat glücklich. Es friert aber leider die Realität nicht ein…beim Abbiegen am Polizeipräsidium Nord fielen mir die Flaggen auf Halbmast ins Auge. Und so hatte mich die Realität am Ende der Tour wieder….es sind anstrengende, teilweise schlimme Zeiten im Moment. Die Hilfsbereitschaft, das Engagement und der Zusammenhalt den man aber gerade erlebt, all das gibt Hoffnung. Und darum geht es ja letztlich, wir brauchen die Hoffnung. Angesichts der Bilder wird man auch ein ganzes Stückweit demütig und dankbar, dankbar dafür, dass es einem doch echt gut geht, so alles in allem.
Ich habe noch ein Relive Clip für Euch und hoffe natürlich die Tour hat Euch gefallen. Wie immer gilt natürlich, wenn ihr Fragen habt, immer her damit.
Bleibt gesund, passt auf Euch auf und habt eine gute Zeit,
Euer Martin
Hallo Martin,
wiedermal ein toller Beitrag.
Meine Eltern kommen ursprünglich aus Duisburg, denen würde dein Beitrag sicher auch gut gefallen.
Liebe Grüße
Dagmar