Hallo zusammen,
bevor ich ein paar Worte zur letzten Tour, wieder in das Radlerparadies Niederlande, verliere, möchte ich Euch mal “DANKE” sagen, heute vor genau einem Jahr habe ich mit DIESEM POSTING hier den Rückenwindblog gestartet. Seitdem habe ich, nicht zuletzt auch wegen des Blogs, viele tolle Menschen kennengelernt, Tipps erhalten und Kontakte geknüpft. Dafür danke ich Euch und ich hoffe, dass es Euch auch weiterhin interessiert, was ich hier so schreibe und erlebe.
So, jetzt aber ab aufs Rad. Meine Tour gestern führte mich in die gleiche Ecke wie am vergangenen Sonntag, aber einige Details waren dann doch anders. Fernziel war Arcen in der Provinz Limburg und dann Straelen, dort hatte ich eine Empfehlung für die Eisdiele am Markt. Müsse man unbedingt mal ausprobieren. Na dann, nix wie los. Von Grefrath aus führte der Weg in Richtung Hinsbeck. Wer sich in der Ecke auskennt, und nicht mit dem eBike unterwegs ist, der kennt auch den fiesen Anstieg rauf zur Stammenmühle. Knappe 2 Kilometer geht es da leicht bergan. Dafür lohnt dann am Ende der Ausblick und die Stammenmühle.
Und, und das ist das Schöne, auf der anderen Seite des Mühlenbergs geht es steil bergab. Der Weg führte mich dann rechts rauf in Richtung Krickenbecker Seen. Ein wirklich schönes Gebiet, welches durch die Abtorfung von Mooren entstanden ist und heute vielen Tierarten Rückzugsraum bietet. Radlern übrigens auch ;).
Nachdem die Seen hinter mir liegen, bin ich schon fast über die Grenze in den Niederlanden. Am alten Fliegerhorst Venlo vorbei geht es dann in Richtung Maas. War ich letzten Sonntag noch in Venlo über die Maasbrücke gefahren, habe ich mich dieses Mal für eine Fähre ein bisschen weiter stromabwärts entschieden. Erst ging es noch an der N271 entlang, aber dann scharf nach links runter bis an die Maas. Bei Velden habe ich dann die Fähre genutzt um nach Grubbenvorst überzusetzen. Wie am Sonntag auch kostet mich die Fahrt faire 70 Cent.
Auch auf die Gefahr hin, mich schon wieder zu wiederholen, aber Radeln in den Niederlanden…das ist einfach wundervoll. Von der Maas aus ging es rauf nach Grubbenvorst und dann weiter in Richtung Lottum.
Zwischen Grubbenvorst und Lottum liegt ein weiteres Ziel der Tour, die Houthuizer Mühle. 2008 neu aufgebaut mahlt diese Getreidemühle tatsächlich noch genauso wie früher. Drei Müller kümmern sich um die Mühle und betreuen auch die Ausstellung im Inneren dieses schönes Gebäudes.
Sagte ich schon, wie schön es in den Niederlanden ist 😉 ?. Nach einer kurzen Pause am Fuß der Mühle ging es weiter nach Lottum. Hier schneidet sich meine aktuelle Tour dann mit der aus der letzten Woche, da habe ich auch in Lottum über die Maas gesetzt. Ob der Fährmann mich wiedererkannt hat? Ich ihn schon. Für erneute 70 Cent wechselte ich also erneut das Maasufer.
Einfach schön da, das rasseln des Seils der Fähre, die Vögel, das rauschen des Wassers, so macht das schon Spaß da. Weiter ging es dann in Richtung Arcen. Das Schloss aus dem 17 Jahrhundert gehört sicher zu den Highlights dort. Wobei natürlich eher die Schlossgärten interessant sind. Ich hatte aber ja eine Verabredung mit der Eisdiele in Straelen, also gab es nur einen kurzen Fotostopp und dann ging es weiter.
Über ruhige Straßen und gute Radwege führte mich mein Weg dann so langsam aber sicher wieder zurück in Richtung Grenze.
Alles im grünen Bereich! – Das ist der Slogan der Stadt Straelen, welche übrigens nur Touristen “Strälen” aussprechen ;). Direkt vor dem Rathaus steht denn auch ein grünes Sofa, aus Rasen. Ist auf jeden Fall ein Hingucker. Draufsetzen geht im Prinzip auch, aktuell muss das Sofa aber erst wieder ein bisschen nachwachsen.
Ankunft am Marktplatz in Straelen. Ist ein ganz hübsches Städtchen, der Marktplatz ist umringt von alten Häusern mit schönen Fassaden. Mein standardmäßiges Testeis ist immer der Erdbeerbecher, so also auch gestern in Straelen. Was soll ich sagen, er war gut, das Eis war auch lecker und mit 5,50 Euro lag er auch preislich im Rahmen….aber sooooo geil war das Eis dann auch wieder nicht ;). Also, nächstes Mal wieder nach Traar, Hüls oder Hinsbeck.
Während ich so im Eiscafé gesessen habe, startet plötzlich ein Glockenspiel. Aber nicht nur die Glocken sind faszinierend, an einem Hausgiebel wird eine ganze Szene aufgeführt. Ein Handel wird dort mit einem Handschlag besiegelt, genauso wie es bis vor etwa 50 Jahren auf diesem Marktplatz und seinem Schweinemarkt üblich war. Schön zu sehen und zu hören.
Der Abstecher nach Straelen hat sich also durchaus gelohnt. Über Grefrath sollte mich mein Weg dann zurückführen. Und dieses Mal war ich schlauer als am Sonntag und ich bin nicht auf einem fiesen Mehrzweckstreifen neben der Landstraße hergefahren, sondern über die Felder mit vielen Blumen am Wegesrand.
Die Natur hier in unserer Ecke ist schon wirklich schön. Da merkt man die vielen Kilometer, die man radelt gar nicht. Das Auge hat immer was zu gucken. Bei Wachtendonk wurden die vielen Felder dann durch einen tollen Weg direkt an der Niers abgelöst. Wie so oft bei Flüssen gibt es rechts und links viele Bäume und man fühlte sich beim radeln fast wie unter einem Dach. Einfach schön.
In Kempen wurde gerade ein Geburtstag groß gefeiert und jede Menge Luftballons steigen lassen. Zusammen mit den großen Marienkäfern, welche die Regenschirme ersetzt haben, ist Kempen damit richtig bunt.
Blick über die Kempener Burg auf den Marktplatz. Also Kempen hat schon was, ich bin immer gerne hier. Die Altstadt ist wirklich schön, auch wenn ich, wenn ich mit dem Auto vor Ort bin, nie genau weiß, welche Seitenstraße jetzt wo hinführt.
Wieder über die Felder ging es dann zurück zum Startpunkt dieser Tour. Wenn der Lötschweg irgendwann zur Alten Kempener Landstraße wird und man sich den Bodenbelag näher anschaut, weiß man auch, warum es ALTE Kempener Landstraße heißt. Ich wurde nochmal kräftig durchgeschüttelt.
Mit dem Klick auf “Tour beenden” standen knappe 98 Kilometer auf dem Tacho. Für mich sind solche Strecken immer noch eine Herausforderung und so war ich dann schon auch ein bisschen stolz auf mich….und auf meinen Hintern ;). Ich habe euch wieder einen Relive Clip eingefügt und hoffe, die Tour und meine Eindrücke haben Euch gefallen. Danke nochmal fürs lesen und kommentieren über all die letzten Wochen und Monate.
Euer Martin