Hallo zusammen,
ja, ich bin schon wieder im Urlaub ;). Die letzten Berichte stammten von meinem “Stress”-Urlaub, jetzt gibt es mal ein Posting zum “Relax”-Urlaub. War ich vor zwei Wochen eine Woche lang im Norden unterwegs, habe ich jetzt ein festes Quartier in den Niederlanden und ich versuche mich mal so richtig zu erholen. Das gelingt mir ja meist, indem ich auf einem Deich hocke und Schiffe fotografiere. Habe ich gestern auch gemacht und es war auch wirklich schön.
Aber heute sollte es dann mal ein bisschen Bewegung sein, also, ab durch den Tunnel auf die Halbinsel Walcheren und dort dann direkt rauf an die Küste in das kleine Städtchen Domburg. Der Ort ist klar ein Tourismusmagnet, so viele Menschen auf so kleinem Raum habe ich lange nicht gesehen. Von dort aus hatte ich mir eine schöne Route fürs radeln rausgesucht, das Wetter spielte, zumindest zu Beginn, auch mit, also ging es los. Über traumhafte Radwege, teilweise oben auf einer Düne, führte mich der Weg in Richtung Westkapelle und Zoutelande.
Herrlich, wenn auch ziemlich windig da oben. Man ist ja im Urlaub, also war mir klar, es muss eine Pause in Zoutelande eingelegt werden und es muss natürlich in einem der vielen Strandpavillions gegessen werden. Es gibt kaum etwas schöneres da oben in der Ecke, als sich an einen Fensterplatz zu setzen, sich niederländische Spezialitäten, in meinem Fall ein Bamihappije und Fritjes, zu bestellen und einfach aufs Meer zu schauen. Das Leben kann so einfach und herrlich sein…
Überhaupt, das Meer, der Wind, die Stimmung dort, die kleinen Dörfer…als Gott die Ecke da oben schuf, hat Sie sich echt Mühe gegeben 😉
Aber irgendwann musste ich ja mal weiterfahren, sonst kommt man ja nicht zu Potte. Also wieder zurück über den Deich und auf den Radweg. Dieser führte mich weiter nach Vlissingen, allerdings kurzzeitig nicht mehr oben auf der Deichkrone entlang, sondern durchs Hinterland, dafür aber ein einem tollen, asphaltierten Radweg mitten durch Wälder und an schönen Seen vorbei.
Da das Wetter immer noch klasse war, trieb es offenbar viele Menschen aufs Rad, um mich herum wurde es immer voller. Kiddies, Eltern, Mountainbiker, die in die Dünen abbogen, Rennradfahrer, die an mir vorbeizischten, Lastenräderfahrer, die Strandmuscheln, Kescher, Kühltaschen und Kinder transportierten…und alles fuhr friedlich und einträchtig umeinander herum und man grüßte sich nett. Urlaubsstimmung und eine perfekte Radinfrasturktur machen es möglich. Kurz vor Vlissingen führte der Radweg dann wieder nach oben und durchschnitt die Dünen. Am Horizont tauchte dann auch schon die, in vielen Stellen nicht wirklich schöne, Stadt Vlissingen auf.
Im Sportboothafen angekommen, merkte ich recht fix: Das mit dem Wetter, das hält nicht mehr lange. Mittlerweile war die Sonne verschwunden und es wurde ständig windiger. Aus welcher Richtung der Wind wohl kam? Ist müßig, drüber zu schreiben, oder? Nun ja, ich bemühte mich fix weiter zu kommen und bin entlang des schnurrgeraden Walcheren-Kanals in Richtung Middelburg geradelt. Ungefähr auf halber Strecke fing es dann an zu regnen. Und das nicht zu knapp. In Middelburg war ich dann ziemlich nass und durch den Wind auch ein wenig verfroren.
Gleich zwei praktische Sachen habe ich in der Nähe des Marktes entdeckt, zum einen eine überdachte Fahrradstation, in der man sein Bike für mickrige 50 Cent unterstellen kann und, in diesem Moment sicher auch nicht unwichtig, ein Café mit Heizstrahlern und Feuer. Herrlich zum aufwärmen und Klamotten trocknen….also zumindest die Jacke konnte man so über den Stuhl hängen, dass sie langsam gar wurde. Feine Sache.
Da es auch nach einer Cola und einer Menge getankter Wärme, immer noch nieselte, habe ich mir noch die große Kirche in Middelburg angesehen, die Liebfrauenabtei, angesehen. Besonders der Klostergarten war wirklich schön angelegt.
Jetzt aber ging es weiter. Das Navi sprach noch von knappen 12 Kilometern bis nach Domburg zurück, die sollten jetzt ein Kinderspiel sein. Und so war es dann auch, es gab tatsächlich Rückenwind, der Regen war weg, die Sonne zurück und das Rad lief fast wie von selbst. Einfach herrlich. In Grijpskerke habe ich dann noch die ´t Welvaren Mühle fotografiert, was wäre ein Blogbeitrag über eine Radtour durch die Niederlande ohne Mühle? Richtig, unvollständig 😉
Nach knappen 40 Kilometern war ich zurück und muss sagen, ich habe es wieder genossen, die Ecke da oben, die Menschen, das Meer, die Radwege…es ist einfach wie es ist. Schön. Ich habe euch noch einen Relive Clip angehängt und bin mittlerweile wieder zurück am meinem Basislager und Morgen steht ein fauler Tag auf dem Plan. Also, gehabt Euch wohl, ich hoffe, die kleine Tour hat Euch gefallen.
Euer Martin