Die Hitze, der Fluss und die alte Tante

Hallo Leute,

man kommt ja zu nix 😉 Mittlerweile bin ich euch schon zwei Touren schuldig. Fangen wir also schnell an. Vergangenen Samstag zog es mich wieder aufs Fahrrad. Wie schon mal erzählt, mit einem konkreten Ziel radelt es sich leichter. Ich bin in Grefrath gestartet und hatte mir den Flughafen in Mönchengladbach ausgesucht. Dazu führte mich mein Weg erst ein wenig durch Grefrath und vorbei am dortigen Flugplatz in Richtung Niers. Am Naturschutzgebiet Fritzbruch vorbei und dann bei Süchteln endlich auf den Grenzweg parallel zur Niers. Wirklich ein schönes Fleckchen Erde dort.

Über recht festen Schotter und gelegentliche Asphaltreste radelt man dort immer am Fluss entlang in Richtung Cloerbruch. Kurz vor dem Ortsteil Donk gelangt man dann zur Schwebefähre. 2003 eingeweiht ist das eine, ziemlich stylishe, Möglichkeit, die Niers zu überqueren. Dazu muss man dann allerdings sein eigenes Gewicht, das des Korbes und des Rades ziehen ;). Ein Spaß ist das auf jeden Fall.

Zumal es mittlerweile richtig heiß geworden war. Ich bin extra recht früh los, um der Hitze zu entgehen, aber sie war dann doch recht fix da. Apropos da, nachdem Überqueren der Kreflelder Straße und dem Unterqueren der A44 rollte ich auf das Flughafengelände in Mönchengladbach. Vorbei an einem großen Trödelmarkt ging es zum Terminal. Die großen Zeiten des Flughafens dort sind definitiv, vorerst zumindest, vorbei. Ich bin vor einer gefühlten Ewigkeit mal mit einer BAe 146 der Air Berlin von dort nach London geflogen, zudem gab es mal Debonair und VLM am Platz und ich erinnere mich auch an eine ausgestellte Pembroke und einen Spielplatz….glaube ich. Heute gibt es ein nettes Flugplatzrestaurant und den Hugo Junkers Hangar, eine “Eventlocation” inklusive einer flugfähigen “Tante JU”. Die HB-HOY ist zwar ein spanischer Lizenzbau, aber immerhin auch aus dem Jahr 1949.

Neben der alten Junkerskiste gab es noch die D-FOTO, eine Cessna zu sehen. Ganz interessantes Teil, sie gehört Rheinbraun und dient wohl dazu, Geometriedaten zu erfassen. Spannend. Muss ich mich bei Gelegenheit mal reingooglen.

Am Foto sieht man schon, es war warm, es flimmert nämlich ganz schön. Nach einer kurzen Stärkung flüssiger Art im Restaurant ging es weiter in Richtung Neersen. Der Weg war nicht so schön, da hätte ich bei der Planung drauf achten sollen. Fuhr ich auf dem Hinweg noch traumhaft an der Niers entlang, ging es jetzt, eher weniger traumhaft, parallel zur Landstraße….auf einem wurzeldurchzogenen Radweg. Nun ja. Über Anrath und Vorst führte mich die Route langsam in Richtung Kempen. Während der Tour reifte der Gedanken an einen Erdbeerbecher in der Eisdiele am Markt und so habe ich dann, als ich Kempen erreicht hab, unbeauftragt und unbezahlt, dem Drang nachgegeben und mir einen tollen Erdbeerbecher gegönnt ;).

Das letzte Stückchen zurück nach Grefrath bin ich dann wieder mal über den Bahnradweg gefahren. Es ist schon faszinierend, man radelt heute dort lang, genießt die Fahrt durch schattige Alleen oder über wogende Felder und vergisst dabei meist völlig, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass hier Züge verkehrten. In Grefrath und in Kamperlings stehen Schilder, die daran erinnern, in Grefrath Mülhausen gibt es den ehemaligen Bahnhof noch, er ist heute ein Gastrobetrieb. Wie die Zeiten sich ändern. Damals hat man die Strecken mangels Nachfrage rückgebaut, heute wäre manch einer froh, die Bahn würde noch fahren. Für mich als Radler ist das toll, für diejenigen, die Morgens mit dem Bus fahren müssen und über die Dörfer zuckeln vielleicht eher nicht so.

Nach 45 Kilometern, einer Cola und einem Eisbecher war ich dann wieder in Grefrath. Eine schöne Runde war das, besonders der erste Teil mit der Fahrt an der Niers vorbei. Wie meistens habe ich auch heute wieder einen Relive Clip erstellt und hoffe, Tourbeschreibung und Clip gefallen Euch.

Beste Grüße, Euer Martin

 

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