Aussichten, Ansichten und eine Schweinerei

Hallo zusammen,

ich, weiß, ich leite oft so ein, aber….man kommt ja zu nix ;). Am Samstag habe ich eine kleine Runde durch Krefeld gedreht, davon möchte ich euch heute berichten und ein paar Fotos zeigen. Los ging es an der Mediothek. Ich hatte Lust auf frische Waldluft und so stand das Ziel fest, der Hülser Berg sollte es werden. Immer wieder eine tolle Tour dort rauf. Die ersten Kilometer sammelte ich aber in der Innenstadt. Über die Inrather Straße ging es in Richtung Pauluskirche. Kurz vor der Brücke die dann rechts über die Blumentalstraße führt steht ein Hochbunker. Das Ding steht zum Verkauf, für nur 220.000 Euro gehört er Euch…wer weiß, schaut man sich so die aktuelle politische Lage an, ist so ein Bunker vielleicht eine Investition in die Zukunft. Ein Exposé gibt es HIER. Was mich direkt darauf bringt, mal wieder, zu sagen, dass ich hier weder für etwas bezahlt noch beauftragt wurde ;).

Weiter durch die Stadt ging es dann in Richtung Hülser Bruch. Es wurde zusehens weniger städtisch und immer mehr Bäume und Wald taten sich auf. Herrlich hier zu fahren. Mit 430 Hektar immer hin das größte der Krefelder Naturschutzgebiete bietet es neben toller Natur vor allem herrliche Radwege und Ruhe. Ein Besuch dort lohnt in jedem Fall.

Mein erstes Etappenziel rückte näher, der Hülser Berg. Drei Berge haben wir in Krefeld, allein der Hülser Berg ist natürlichen Ursprungs, die beiden anderen sind ehemalige Mülldeponien oder Schutthalden aus Schutt nach dem Zweiten Weltkrieg. Immerhin 63 Meter ist der Berg hoch und ich hatte mich dieses Mal nicht für die Straße entschieden, sondern bin weiter durch den Wald gefahren. Der Anstieg ist dann schon recht steil, aber die Natur ist wirklich schön dort.

Neben dem Wald gibt es dort auch einige Tiergehege, unter anderem auch ein Areal für Wildschweine. Nachdem ich diese, teilweise recht rabiaten, Geschöpfe bislang drei Mal in freier Wildbahn erlebt habe, war ich am Samstag nicht böse, dass ein Zaun zwischen mir und dem Rudel inklusive Frischlingen war.

Oben auf dem Berg angekommen musste natürlich noch der Aufstieg auf den 30 Meter hohen Johannesturm bewältigt werden. 163 Stufen, alle aus durchsichtigem Gitterrost gefertigt, müssen erklommen werden.

Dafür wird man dann aber auch mit einer tollen Aussicht belohnt. Die Weitsicht ist, so denn das Wetter mitspielt, beeindruckend. Hier zum Beispiel sieht man Kamp-Lintfort links und rechts, neben dem großen weißen Gebäude kann man sogar den Sender Wesel erkennen, jene 320 Meter hohe Antenne, die dort am Rhein steht. Also, ein Aufstieg lohnt sich.

Ähnlich wie an vielen Brücken finden sich auch ganz oben auf dem Turm einige Liebesschlösser….erschreckend viele Monikas sind da verewigt….wollen wir hoffen, dass es nicht immer Dieselbe ist ;).

163 Stufen ging es dann auch wieder hinab und dann ab aufs Rad zum nächsten Ziel. Dieses Mal über die Straße, bergab macht das schon deutlich mehr Spaß. Ganz in der Nähe des Aussichtsturms befindet sich das Krefelder Umweltzentrum. Eine tolle Einrichtung, die, ebenso wie der ganze Bruch, einen Besuch lohnt. Auf einem Brachgelände einer ehemaligen Zementfabrik gelegen beherbergt es verschiedene Lebensräume und bietet außerschulisches Lernen rund um das Thema Natur und Umwelt an. Ein besonderes Highlight ist die, immer noch sichtbare, Wood Art Gallery. 2015 haben viele internationale Künstler Betonrohre und Zäune auf dem Gelände und davor in echte Kunstwerke verwandelt. Manches davon ist immer noch gut zu sehen und hat nichts von der Faszination verloren.

Ganz stark, fahrt mal hin, es lohnt sich, auch wenn einige Kunstwerke mittlerweile verblasst sind. Mein Weg führte mich dann über den Talring weiter nach Hüls. Von dort aus ging es dann, realativ uninspirierend zurück nach Krefeld Mitte. Interessant wurde es dann nochmal kurz vor dem Ziel, dieser gut gepflegte Fiat 770 stand dort, parallel zu einem Hummer H2 😉 Beides Autos, beide zugelassen, beide erfüllen den selben Zweck…sind aber doch völlig unterschiedlich.

Etwas über 20 herrliche Kilometer später war ich dann wieder in der Mediothek. Ich habe Euch noch einen Relive Clip erstellt und hoffe, euch hat der Bericht gefallen und ihr habt vielleicht noch die ein oder andere Anregung bekommen, wo man mal hinradeln könnte.

Euer Martin

 

 

 

 

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