Hallo zusammen,
ich war wieder auf dem Rad unterwegs. Ein bisschen Sorgen hatte ich, dass ich richtig nass würde, es gab immer wieder eine Menge dicker Wolken am Himmel.
Trotzdem ging es gegen Nachmittag los. Mein Ziel sollte der alte Flugplatz in Venlo-Herongen sein. Dort gibt es eine alte Rundbogenhalle, ein sogenannter “Lost Place”. Wenn ihr Euch für solche verlorenen Orte interessiert, schaut doch mal auf diese Facebookseite hier.
Für mich ging es erstmal in Richtung Vinkrath. Und zum ersten Mal, obwohl ich schon dutzende Male dran vorbeigefahren bin, habe ich bei der Skulptur eines Sämanns angehalten und mir mal die Plakette auf dem Boden angesehen. Man fährt einfach viel zu oft mit geschlossenen Augen durch die eigene Heimat.
Wenn ihr auf die Plakette klickt, gibt es das Bild auch etwas größer…
Von Vinkrath aus ging es dann weiter in Richtung Herongen. Dazu bin ich ein gutes Stück über die Nordkanalroute gefahren. Im Vergleich zu den klar städtisch geprägten Routen der letzten zwei Male, ging es heute durch wunderbare Natur.
Herrlich Leute ;). Bis rauf zur B221 ging es durch den Wald, dann ein Stück an der Straße entlang und dann rechts ab in Richtung Rundbogenhalle. Das heutige Ziel der Tour ist das Stahlgerüst einer Halle aus dem Zweiten Weltkrieg, einer Zeit, als zwischen Venlo und Herongen ein großer Flugplatz der deutschen Luftwaffe lag. Das dunkelste Kapitel dieser Geschichte ist sicherlich die Tatsache, dass dort auch eine Aussenstelle des Konzentrationslagers Herzogenbusch installiert wurde. Sehr viele, fundierte Informationen findet man auf den Webseiten der Villa Merländer, schaut doch mal HIER.
Ich war vor einiger Zeit schon ein Mal dort, die Natur hat sich in der Zwischenzeit eine Menge zurückerobert. Schon faszinierend, wie es überall grünt und blüht. Das auf dem Weg dahin die meisten Pflanzen Brennnesseln sind und ich mit kurzer Hose geradelt bin…nun ja, doofe Kombination.
Vom alten Hangar ging es dann, am Bundewehrdepot Herongen vorbei, in Richtung Venlo. Dort dann an einem großen Tanklager vorbei und in die Venloer Heide. Dort radelt man auf Feldwegen mitten durch eine wunderschöne Heidelandschaft…und trifft ab und an auch nette Bewohner.
Von der Heide aus war es dann der für mich klassische Weg nach Grefrath. In Venlo über die Grenze und dann an der Bahnlinie vorbei bis nach Kaldenkirchen. Witziges Detail am Wegesrand…die einzig sinnvolle Nutzung eines Smart 😉
Dort scharf links auf den Bahnradweg, an den Krickenbecker Seen vorbei…
Kaldenkirchen, Lobberich und dann ein Stück bergab bis nach Grefrath. Was mich, neben der frischen Luft und den historischen Pfaden heute, am meisten gefreut hat? Ich bin trocken die ganze Runde gefahren. Das sah zeitweise nicht danach aus. Alles in allem war es eine tolle kleine Tour. Ich hab euch noch ein relive Clip dazu gepackt und empfehle euch dringend, euch mal den alten Fliegerhorst in Venlo anzuschauen, tolle Natur und eindrückliche Geschichte. Und das ganze völlig kostenfrei.
Wie immer hoffe ich, es hat Euch gefallen.
Euer Martin