Alte Römer, schöne Windmühlen und viel heiße Luft – Fahrt zum Ballonfestival nach Kevelaer

Hallo zusammen,

ich bin mit meinen Beiträgen immer noch im Juli, aber es geht stetig weiter ;). Dieses Mal bin ich von daheim aus nach Xanten gefahren, mit einem Abstecher über Kevelaer. Dort fand ein zweitägiges Ballonfestival statt. Am Samstag war ich mit dem Auto dort und habe viele Bilder gemacht, am Sonntag gab es dann die Radtour. Das Wetter war am Sonntag deutlich schlechter und windiger, deshalb sind die Ballonfotos hier vom Samstag der Rest vom Sonntag. Ich hoffe, das stört euch nicht. Ich fand die Veranstaltung so schön, dass ich euch die Bilder nicht vorenthalten wollte. So, soviel zum Thema Transparenz bei den Fotos, dann gilt es noch, euch zu sagen, dass dieser Beitrag nicht beauftragt, folglich auch nicht bezahlt wurde, ich ihn einfach so in die Tasten haue und hoffe, ihr habt Spaß dran 😉 .

Also los. Gestartet wurde in Krefeld, über die Inrather Straße, eine sehr gut zu fahrende Fahrradstraße, führte mich der Weg nach Hüls. Bei diesem Bild hier würde mich die Story dahinter interessieren…ich hoffe, es ist eine leidenschaftliche und schöne 😉 .

An der Hülser Burg vorbei bin ich dann in Richtung Tönisberg weiter gefahren. Schon ne schöne Ecke da. Direkt an der Burg ist auch ein Spielplatz, man kann ein wenig spazieren gehen.

Den Tönisberg hinauf und dann scharf links und schon steht man vor einer wunderschönen Kastenbock Windmühle. Wer mag kann dort auch rasten, es gibt ein Bank/Tischgruppe und man sitzt im Schatten der Mühle, ein schönes Fleckchen Erde.

Der Mühle gegenüber steht das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Niederberg, sie bildet die westliche Grenze des Steinkohleabbaus unter dem Ruhrgebiet. Also steht sich hier gleich zweimal Geschichte gegenüber.

Von Tönisberg ist es nicht weit bis nach Stenden, dem wohl längsten Dorf am Niederrhein. Entlang einer Straße erstrecken sich die Häuser, drumherum eine Menge Landwirtschaft.

Damit der Nachwuchs gar nicht erst auf die Idee kommt Landflucht zu betreiben, werden die Kiddies hier offenbar schon sehr früh konditioniert. An jedem zweiten Häuschen stand ein kleiner Traktor vor der Tür 😉 .

Die Sankt Thomas Kirche in Stenden ist schon ziemlich eindrucksvoll, erwartet man in dem kleinen Dorf gar nicht. Auch aus architektonischer Sicht ist das durchaus interessant.

Vielleicht nicht obligatorisch für jedes Dorf am Niederrhein, aber Wind- oder Wassermühlen gibt es dann schon einige hier in der Region. Da macht Stenden mit seiner, sich heute im Privatbesitz befindlichen, Mühle keine Ausnahme.

Ich bin ja durchaus ein Fan von schönen Fassaden und tollen Häusern am Wegesrand. In Aldekerk, mein nächster Ort auf meiner Tour, gab es einiges davon zu sehen. Exemplarisch habe ich mal diese Fassade hier fotografiert. Der ganze Ort ist aber wirklich hübsch anzusehen.

Auch Nieukerk, wenige Kilometer weiter, hat durchaus seinen Reiz und ist wirklich schön. Und, Sinn für schlechte Wortspiele hat man dort auch. Ihr kennt diese ganzen miesen Friseurnamen, HAARmonie oder so? Nun, dass gibt es auch bei Tierpflegenden….

Nun denn, der Ort auf jeden Fall hat eine Menge Charme.

Vorbei an diesem schönen Kasten ging es dann raus aufs Land und an das typische niederrheinische Landstraßenradeln. Es gibt eine bauliche Trennung zum Autoverkehr und man kommt gut voran. Die Strecken sind dann gelegentlich wohl etwas eintönig.

Wobei es mit kleinen Heiligenhäuschen oder großen Bewässerungsanlagen doch immer mal wieder was am Wegesrand zu entdecken gibt.

In Geldern habe ich dann eine kurze Pause eingelegt, bevor es weiter zum vorläufigen Ziel der Tour ging, nach Kevelaer.

Dort ging es dann zum Gelände des Ballonfestes, bei meiner Tour war dort nur wenig los, das Wetter war ja alles andere als optimal. Deshalb sind die Ballonbilder jetzt zwar von gleicher Stelle, aber einen Tag vorher gemacht worden.

Neben den Ballonen war für viele Leute sicherlich der Hubschrauberrundflug ein Highlight. Von einem benachbarten Fußballplatz starteten die etwa 15 Minuten dauernden Flüge. Dabei kam, nicht wie so oft, keine kleine R44 zum Einsatz, sondern eine größere Bell. Nettes Teil.

Bevor ein Heißluftballon aufsteigen kann, muss in ihn erstmal eine Menge heiße Luft 😉 . Ich lese davon zwar täglich in meinem Job eine Menge, aber um damit fliegen, beziehungsweise fahren zu können, reicht es nicht ganz 😉 . Bei einem Heißluftballon wird mit einem großen Ventilator erstmal Umgebungsluft in die Hülle gepustet. Der Stoff bläht sich langsam auf und bildet dann den Ballon.

Irgendwann braucht man dann den Brenner und mit einigen, gezielten Gasstößen erwärmt sich die Luft in der Hülle und der Ballon richtet sich langsam auf.

Nach und nach wuchsen die „Ballonpilze“ in den Himmel und hoben dann auch langsam ab.

Die Werbewirksamkeit eines Heißluftballons sollte man nicht unterschätzen. Die Stadt Kevelaer hat einen eigenen Ballon und die Begeisterung bei den Zusehenden war echt groß. Um mich herum wurde fleißig fotografiert und es gab einen Stand mit Aktionen rund um den Ballon. Ich finde das ne gute Sache, diese Sportart ist durchweg positiv besetzt und die Menschen schauen gern hinauf. Geht mir ja auch nicht anders.

Das war ein richtig schöner Nachmittag dort, ich habe lecker gegessen, viele Ballone gesehen und mich mit tollen Menschen unterhalten.

Am späten Abend gab es dann noch das sogenannte „Ballonglühen“. Dabei werden die Ballone aufgerichtet und die Brenner zum Takt einer Musik betätigt. Das ist ein tolles Spektakel, welches ein Foto nur sehr unzureichend wiedergibt. Auf jeden Fall war es voll und die Menschen waren begeistert.

Das gab es, wie gesagt, am Samstag zu sehen. Am Sonntag waren noch etliche Ballonfahrerinnen und -fahrer vor Ort, gefahren wurde aber, zumindest während meines Aufenthaltes, nicht. Ich bin dann auch so langsam wieder aufgebrochen und weiter gefahren. Dabei ging es dann an den bekannten Gebäuden in Kevelaer vorbei, der Marienkapelle und dem Wasserturm zum Beispiel.

Über Ampeln mit speziellen Ampelmännchen und die Niers ging es aus der Stadt hinaus in Richtung Xanten.

Zwischen Feldern hindurch kam ich gut voran, langsam zog es sich aber weiter zu. Die Luft war sehr angenehm, nicht so drückend, es roch auch schon ein wenig nach Regen. Ich mag es ja beim radeln sehr, dass man den Natureinflüssen so wunderbar direkt ausgesetzt ist.

Durch kleine Dörfer bin ich geradelt, ab und an fragt man sich ja doch, was Menschen so antreibt, sich einen Eisbären aufs Garagendach zu stellen, aber hey – jede und jeder so wie sie oder er mag 😉 .

Baumgruppen mit einer Bank gab es immer mal wieder, sie luden zu einer Rast ein, ich bin aber zügig weiter, die Wolken waren mir nicht so ganz geheuer.

Der Ort an sich scheint aber ein Hotspot zu sein, ob nun Landjugend, Pärchen oder wer auch immer….der Mülleimer zeugt von einer gewissen Alkoholquote vor Ort 😉 Ich sag mal – Prost.

Über Feldwege ging es dann weiter, es wurde dunkler und hinter dem Radom der Luftverteidigungsanlage in Uedem zog so langsam aber sicher Regen auf.

Also, feste in die Pedale treten und ein bisschen Tempo machen. Vielleicht schaffe ich es ja vor dem Regen nach Xanten. Unterwegs habe ich noch einen Storch beobachten können, der durch eine Wiese stakste und auf der Suche nach Futter war. Ich kann mir nicht helfen, so sind sie mir deutlich lieber als wenn sie mit der Maus ausrutschen und den Klimawandel leugnen 😉 .

Am archäologischen Park ging es in den Endspurt, erste leichte Nieselregentropfen hatte ich da schon auf der Brille, war aber tatsächlich ganz angenehm.

Nahezu mit meinem Eintreffen am Bahnhof in Xanten öffnete der Himmel seine Schleusen für einen heftigen Landregen. Ich stand unter dem Vordach und habe, trocken, auf meinen Zug gewartet. Perfekt. Glück gehabt.

Und das soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Eine schöne Tour am Niederrhein. Ich habe, wie meistens, noch einen Relive Clip für euch am Start und hoffe natürlich, die Tour hat euch gefallen.

Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, immer her damit. Ansonsten wünsche ich euch allzeit eine gute Fahrt, bleibt gesund und achtet auf eure Mitmenschen.

Euer Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

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