Von Laufmaschen, bemalten Wänden, Schiffen und Hubschraubern – Krefeld, Duisburg und Düsseldorf

Hallo zusammen,

ihr Lieben, man kommt ja zu nichts, zumindest nicht zum Blogartikel schreiben. Mittlerweile liegen, mit diesem hier, vier Radtouren „auf Halde“ um zu einem Blogbeitrag zu werden. Aber, bislang kam immer was zwischen mich und das Schreiben. Jetzt nehme ich mir aber mal die Zeit und fange an, unbezahlt und unbeauftragt, wie immer. Die Tour ist schon vom 8. August und es war mal wieder eine „Monk“-Tour ;). Wer hier schon länger mitliest, der weiß, ich versuche immer am Ende eines Monats so gefahren zu sein, dass alle Touren auf einer Karte miteinander verbunden sind. Ist nen Spleen, hat mich aber schon ein, zwei Mal zu neuen Touren motiviert ;). Meine erste Tour im August führte mich von Duisburg nach Wesel, das heißt, ich brauchte auf jeden Fall noch eine Strecke, die Duisburg mit Krefeld verband.

Also ging es Morgens in Krefeld los, am Rathaus vorbei. Mittlerweile wieder abgebaut, aber am 8. August standen dort noch die Container der „Krefelder Laufmasche“, einer Modeausstellung mitten in der Stadt.

Vom Rathaus aus sind es nur wenige Meter bis zum Seidenweberhaus, ich hatte es vor einiger Zeit schon mal geschrieben, aktuell findet sich dort geniale Streetarts im Rahmen der Silk City Gallery. Man kann einfach nicht vorbeifahren ohne sich das Ganze anzuschauen.

Wenn ihr euch ein bisschen über das Projekt informieren wollt, meine Kollegin Ramona hat dazu einen längeren Clip produziert, schaut mal hier:

Gerade die Fassade auf der Sankt-Anton Straße, unter andere vom Künstlerduo Tubuku gemacht, finde ich absolut beeindruckend.

Ihr kennt sicher die Paraden rund um den Christopher Street Day, ein wichtiges und kraftvolles Signal für Toleranz, Zusammen und Liebe. Krefeld hat seit 2020 auch einen CSD, Pandemiebedingt fand der letzte Umzug als Fahrraddemo statt und so wird es auch in diesem Jahr ablaufen. Wenn ihr mögt, haltet Euch das Datum fest, kommenden Samstag um 11 Uhr geht es am Platz der Wiedervereinigung los, HIER gibt es weitere Infos dazu.

Unsere Stadtwerke hier in Krefeld beteiligen sich am CSD und haben, unter anderem, eine Straßenbahn in Regenbogenfarben auf die Gleise geschickt. Schaut man sich Nutzendenkommentare auf Facebook an und wenn man weiß, dass die Stadtwerke eine Anzeige gegen einen Nutzer gestellt haben, der drohte die Bahn anzuzünden, dann weiß man, das Signal, das gemeinsame Aufstehen und der Zusammenhalt sind wichtiger denn je. Auf meinem Weg in Richtung Uerdingen habe ich die Bahn beim Verlassen der Haltestelle Rheinstraße vor die Linse bekommen.

Am, mittlerweile glücklicherweise wieder etwas besser besuchten, Impfzentrum auf dem Sprödentalplatz vorbei bin ich auf die Tiergartenstraße gefahren.

Dort fährt man an teilweise wunderschönen Häusern vorbei in Richtung Zoo. Exemplarisch habe ich mal ein Foto von einem dieser Schmuckstücke.

An der Baustelle des Stadions vorbei führte mich mein Weg dann über eine Brücke am Zoo weiter in Richtung Uerdingen. Bei der Grotenburg, also dem Stadion, gibt es aktuell die Besonderheit, dass eine Gruppe KFC-Fans aktiv bei den Bauarbeiten helfen. Die sogenannten „Grotenburg-Supporters“ bestehen aus Fachleuten, die in ihrer Freizeit Arbeiten am Stadion erledigen. Schon ne coole Sache.

Ich hab von der Zoobrücke aus sogar ein Tier gesehen….allerdings nur auf dem Spielplatz im Zoo 😉

In Uerdingen angekommen, habe ich natürlich einen kurzen Abstecher zur Rhine Side und zum Werft gemacht, nach wie vor finde ich die tollen Blumenbeete dort direkt am Rhein wirklich klasse.

Und während ich dort noch ein bisschen die Streetart angeschaut habe, Schülerinnen und Schüler haben die Rhine Side Gallery im Laufe der Pandemie um wirklich starke Bilder erweitert, flog die ganze Zeit eine Möwe um mich herum, man kam sich fast vor wie an der Küste ;).

Am Chempark wurde die Ladung von Schiffen gelöscht und gegenüber, also bei HKM wurde Gas abgefackelt und Koks gelöscht, ihr wisst ja, Industrie hat es mir irgendwie angetan.

Auf dem Rhein fuhr mir noch die „Fuerte“ vor die Linse. Ein ganz interessantes Schiff finde ich. Sie war mal als Güterschiff gebaut worden, hieß damals auch noch anders, und ist 2016 zum Autotransporter umgebaut worden. Jetzt fährt sie mit Modellen der Marke Ford die großen Überseehäfen an, wo die Wagen dann in den Export gehen.

An der wunderschönen Kirche Sankt Matthias in Hohenbudberg vorbei ging es für mich am Rhein weiter in Richtung Duisburg.

Ähnlich markant und nur ein paar Kilometer weiter westlich steht der Wasserturm von Hohenbudberg. 1915 als Speicher für einen Rangierbahnhof errichtet, beherbergt er heute ein Atelier und Büroräume.

An Friemersheim vorbei fuhr ich dann in den Logport-Bereich hinein. Der Duisburger Hafen hat meherer Logports eingerichtet, mittlerweile müssten es fünf oder sechs sein. Dabei geht es oftmals um Intermodalität, Container, Ersatzteile, Autos, chemische Produkte. Das alles auf alten Brachflächen. Schon spannend, was sich da in den letzten Jahren entwickelt hat. Zwischen Conatinerkränen bin ich in Richtung Rheinbrücke gefahren.

Dort wurde gerade, zwischen einem Autoterminal, ein Containerzug zusammengestellt. Man sieht ganz gut, dass die Diesellokomotive den kompletten Zug hin und her rangiert, während die spätere Zuglokomotive mit eingefahrenen Stromabnehmern schon vor dem Zug hängt.

Über die Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke habe ich dann den Rhein überquert.

Diese Treppe am alten Pfeiler neben der Brücke ist mir jetzt zum ersten Mal aufgefallen, ich werde da beim nächsten mal gucken, ob man da vielleicht rauf kommt, sicher ein interessanter Ausblick. Dieses Mal ging es aber den „normalen“ Weg, links auf der Brücke, entlang über den Fluss.

Am Ende der Brücke liegt der Duisburger Rheinpark. Das Gelände sollte 2011 mal für die Bundesgartenschau an den Start gehen, die wurde aber abgeblasen. Heute ist das Areal grün, man ist direkt am Rhein, es gibt eine Gastro und vor allem eine Menge coole Streetart.

Es wird nach wie vor dort gearbeitet, alte Schwerindustrie abgetragen und neue Infrastruktur geschaffen, zum Beispiel Radwege.

Vom Park ging es ins Rotlichtviertel Duisburgs, aber nur zum gucken ;). Tagsüber ist da eh wenig los und mitten in der Pandemie erst recht. Aber man kommt am Stadtwerketurm vorbei. Ein Wahrzeichen der Stadt, ursprünglich sollte er abgerissen werden, dank des Denkmalschutzes bleibt er uns aber erhalten. Das dazugehörige Kraftwerk ist allerdings längst stillgelegt.

Die Häuser rundum dienen irgendwie alle mehr oder minder der Prostitution, da mutet es direkt ungewöhnlich an, dass sich mittendrin ein Gotteshaus befindet. Laster, Sünde und die Absolution – alles in einem Block.

Über die Königstraße, vorbei am „Lebensretter“ Brunnen, ging es durch Duisburg in Richtung Universität und dann weiter in Richtung Sportpark und Regattabahn.

Vom alten Bahnbetriebswerk Wedau ist fast nichts mehr übrig, ein, zwei Gebäude und ein paar Bunker, ansonsten erstreckt sich dort eine große Freifläche. Ich bin mal gespannt, was dort entsteht.

Die Regattabahn ist knapp 2200 Meter lang und 120 Meter breit, auf ihr werden internationale Kanu- und Ruderwettkämpfe ausgetragen. Drumherum gibt es eine Laufstrecke. Als ich ankam herrschte aber Ruhe, sowohl auf der laufstrecke, als auch auf dem Wasser.

Von dort aus ist es ein Katzensprung rüber zu Sechs-Seen-Platte. Ich mache dort ja immer einen kleinen Stopp bei der Station des Rettungshubschraubers Christoph 9.

Immer wieder beeindruckt es mich, wie schnell es geht, bis der Heli in der Luft ist um Leben zu retten. Nur wenige Minuten vom Ton der Sirene bis zum Takeoff von der Plattform vergehen.

Wir haben da in Deutschland, gerade auch in NRW echt ein engmaschiges Netz an Luftrettungsstationen und Einrichtungen. Chris 9 kam nach dem Einsatz wieder zurück und ich habe mich dann auch wieder auf den Sattel geschwungen.

Durch den Wald an der Sechs-Seen Platte ging es weiter nach Ratingen Lintorf. Obwohl mitten zwischen Ballungsräumen gelegen, von Bahngleisen und Autobahnen umrahmt, ist es doch sehr ruhig und frisch durch den Wald zu fahren, tief durchzuatmen. Einfach schön. Es braucht diese Oasen finde ich.

In Lintorf musste ich am Bahnübergang warten und habe die Chance auf ein Foto genutzt. Dieser Siemens Vectron kam vorbei, mit einem gut aufgelegten Triebfahrzeugführer.

Wieder durch Wald, über eine Autobahn, also mittels Brücke natürlich, an einer riesigen Erdbeere vorbei, ging es zum Flughafen Düsseldorf.

Dieses Mal gab es dort keinen langen Stopp, sondern nur ein schnelles Foto. Warum? Nun, ich hatte mittlerweile echt richtig Kohldampf und die Fritten in meiner Lieblingsbude warteten schon.

Im „Meteora-Grill“ habe ich dann Pause gemacht und mir die Pommes-Currywurst schmecken lassen. Es ist schon so, der Laden ist mir über all die Jahre ans Herz und an den BMI gewachsen. Da gehe ich schon essen, seit ich das erste Mal am Flughafen war…na ja, fast, aber auf jeden Fall schon verdammt lange.

Gesättigt und zufrieden ging es wieder aufs Rad und weiter nach Hause. Durch den Lantz’scher Park bin ich zur Rheinbrücke gefahren. Ein klassischer Weg für mich, wenn ich mit dem Rad am Flughafen bin. Keine Ahnung wie oft ich schon diese Passage gefahren bin, es ist aber auch ein echt schöner Weg. Der Park hat wirklich Flair.

Deutlich weniger Flair, dafür aber einen sehr hohen praktischen Nutzen, hat die Behelfsbrücke in Strümp über die A57. Das finde ich wirklich klasse, so muss ich als Radfahrender oder zu Fuß gehender Mensch keinen riesen Umweg machen. Vielen Dank dafür.

Über Fischeln führte mich die Tour dann wieder nach Krefeld Mitte und dort auf der Rückseite des Rathauses vorbei. So schloss sich, im wahrsten Sinne, der Kreis und ich war wieder daheim.

Wie immer hoffe ich, es hat Euch gefallen, ich habe noch nen Relive Clip für Euch und wie immer gilt, wenn es Fragen gibt, immer her damit.

Bleibt gesund und munter, fahrt immer vorsichtig und bis die Tage mal,

Euer Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4 comments

  1. Hallo Martin.
    Auf den alten Brückenturm in Rheinhausen wird man so ohne weiteres nicht hinauf kommen.
    Den Turm hat ein Privatmann vor einigen Jahren von der DB für relativ kleines Geld gekauft.
    Jetzt baut er sich dort eine Wochenendwohnung ein.
    Beste Grüße

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