Grenzlandcup 2020 und der böse Clown

Hallo zusammen,

ich war wieder mit dem Rad unterwegs, dieses Mal war das Ziel der Flugplatz in Grefrath. Seit einigen Jahren wird dort der sogenannte Kappes Wettbewerb ausgeflogen. Dabei geht es darum, lange Strecken mit einem Segelflugzeug zurückzulegen. Der Wettbewerb heißt so, weil zu der Jahreszeit viel Kappes auf den Feldern der Region zu sehen ist. In diesem Jahr ist alles anders, der Kappes wurde abgesagt. Mit den aktuellen Lockerungen war es aber möglich, unter Einhaltung der Corona Schutzverordnung, einen neuen Wettbewerb durchzuführen und so findet aktuell der 1. Grenzlandcup statt. Für mich ein Grund, mal hinzufahren und sich das Ganze anzuschauen.

Los ging es durch den wunderbaren Stadtgarten hier bei uns in Krefeld. Mit dem Musikpavillion ist das echt ein Kleinod in Krefeld, was hab ich hier schon für tolle Konzerte gesehen.

Über die Kempener Allee ging es dann raus aus der Stadt in Richtung Hüls. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn am Wegesrand viele Blumen blühen und sich jede Menge Insekten tummeln. Bevor es scharf nach links in Richtung Kempen weiterging gab es noch einen Blick auf die „Skyline“ von Hüls ;).

Über die Hülser Straße, die dort die B 509 ist, fuhr ich in Richtung Kempen weiter. Dort liegt dann rechter Hand der Königshütten-See. Ein Baggersee, welcher explizit nicht als Badegewässer ausgewiesen ist und um den es seit Jahren Diskussionen gibt. Bei gutem Wetter wird dort gern illegal geschwommen. Um dem Herr zu werden hat die Verwaltung offenbar beim Rabattpaket „Halteverbot-Schilder“ zugeschlagen. Mal schauen, wie es auf der Straße beim nächsten heißen Sommerwochenende aussieht.

Über den Kempener Ring ging es dann in die Stadt hinein, vorbei an wunderschönen Linden, alle verziert von einer roten Schleife. Sie stehen auf einer Streichliste und sollen einem Kreisverkehr an dieser Stelle weichen. Glaubt man den Gegnern dieses Projektes, gibt es wohl auch eine Alternative, die ohne das Abholzen dieser wundervollen Bäume auskommt. Besser wär das ohne Frage…

In Kempen angekommen muss ich wieder sagen, wie angenehm diese Stadt doch ist. Die historische Altstadt ist eh immer einen Blick wert, aber auch kleine Detaillösungen sind erwähnenswert. Während man in den sozialen Netzwerken rund um Krefeld gern diesen einen Typen aus Krefeld-Uerdingen liest, der jedes Mal, lautstark, eskaliert, wenn jemand dort durch die Fußgängerzone radelt, ist das in Kempen einfach Programm und funktioniert dort seit Jahren problemlos. Klappt halt, wenn alle Rücksicht nehmen.

Bunt, fröhlich und sympathisch empfängt die Altstadt die Besucherinnen und Besucher, aktuell sogar mit lustigem Smilies über der Straße.

Weiter Richtung Grefrath führt der Weg auch über die Grasheider Straße, eine tolle Straße um mit dem Auto zu fahren, keine Mittellinie und wunderbare Bäume am Rand, aber auch der Radweg hat was, tolles Stückchen Landschaft da.

Durch das Naturschutzgebiet Mühlhausender Benden führte mein Weg dann über die Niers nach Grefrath hinein. Dort bin ich in Richtung Eisstadion und Freilichtmuseum gefahren.

Dort wurden allerdings gerade Baumpflegearbeiten durchgeführt. Zwei Damen auf Fahrrädern versuchten zwar den Feuerwehrmann der die Arbeiten absicherte zu erweichen, durch radeln zu dürfen, aber am Ende mussten sie genauso drumherum fahren wie alle anderen auch 😉

Ich bin dann durch den Schwingbodenpark gefahren, eine wirklich schöne Anlage, welche im Rahmen der Landesgartenschau 1970 angelegt wurde. Es gibt einen kleinen Teich, einen Barfußpfad und vor allem viele Blumen und Wiesen.

Und dann ging es zum Flugplatz. Über 40 Flugzeuge warteten auf den Start zum Wettbewerb. Infos rund um den Grenzlandcup findet ihr HIER. Schon ein beeindruckendes Bild so viele Flugzeuge zu sehen.

Die Vorbereitungen liefen schon, Strecken wurden geplant und so langsam wurde Startbereitschaft hergestellt….

Da ein Segelflugzeug keinen Motor hat müssen die Flieger ja irgendwie in die Luft. Das geht auf Segelflugplätzen entweder mit einem sogenannten Windenstart, das heißt, das Flugzeug wird mit einer Seilwinde in die Luft gezogen, oder mit dem Flugzeug-Schlepp, auch F-Schlepp genannt. Dabei hängt der Segler an einer Leine hinter einem Motorflugzeug. Um möglichst gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen wurden gleich einige Schleppflugzeuge eingesetzt um die Flieder schnell in die Luft zu kriegen.

Alles in allem ging das dann recht fix und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren in in der Luft. Für mich war es dann auch vor Ort und ich hab meine Radtour fortgesetzt. Vielen Dank an die Organisatoren des LSV Grenzland für den Cup und die Möglichkeiten Fotos zu machen.

Ich glaube auf dem Instagram-Profil einer ehemaligen Kollegin habe ich neulich ein Foto einer coolen Streetart an einer Brücke am Viersener Bahnhof gesehen. Das hatte ich mir als nächstes Ziel auserkoren. Also auf in Richtung Viersen. Dabei bin ich recht bald auf dem Nordkanal-Radweg unterwegs gewesen. Der Weg führt vom niederländischen Nederweert nach Neuss und ist durch blaue Linien auf dem Boden, Steelen oder diese geringelten Barken gekennzeichnet. Er folgt in weiten Teilen dem von Napoleon geplanten Nordkanal. Fertig gestellt wurde er nicht, der Radweg ist aber trotzdem klasse.

Kurz vor dem Bahnhof in Viersen habe ich dann die brücke gefunden und muss sagen, das Bild ist schon richtig stark. erinnert mich ein wenig an meine Radtour zum Straßenmalwettbewerb nach Geldern vor einiger Zeit, auf jeden Fall ein toller Blickfang und deutlich attraktiver als sinnfreie Tags und Geschmiere.

Weiter ging es in Richtung Neersen, am Bahnhof entlang wieder auf den Nordkanalradweg. Am Alsbach entlang durch Waldstücke und über Felder. Während ich tatsächlich Freizeit genossen habe, waren die Landwirte fleißig mit ihren Mähdreschern auf den Feldern zu Gange.

Nächster kurzer Stopp war dann das Schloss Neeresen, um 1660 gebaut ist es heute unter anderem auch Spielort für ein Freilufttheater. Auf jeden Fall lädt der große, frei zugängliche Schlosspark zu einer Pause oder gar einem Picknick ein.

Von dort aus ging es dann auf bekannten Pfaden wieder zurück nach Krefeld. Der wunderbare Eisenabhnradweg von Willich aus diente dabei als Weg, dann ging es durch Fischeln zurück in die City. Die als Denkmal aufgestellte Köf Lokomotive ist dabei immer ein guter Wegweiser.

Eine schöne Runde mit tollen Eindrücken. Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig mitnehmen und vielleicht die ein oder andere Anregung geben. Bei Fragen, nur keine falsche Scheu. Ich hab jetzt noch einen Relive Clip für Euch und hoffe, es hat Euch gefallen…

Euer Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1 comments

  1. Vielen Dank. Vor allem für die Segelflieger – mein unlängst verstorbener Patenonkel war Fluglehrer am Egelsberg und hat mich so manches Mal mitgenommen – im Motorsegler, allerdings, wo er mich dann auch steuern lies. Wunderschöne Kindheitserinnerungen.

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