Faszinierende Bäume, leckeres Essen und Wetterglück – Betriebsausflug 2019

Hallo zusammen,

hach, das war wirkliche eine tolle Tour am Mittwoch. Der jährliche Betriebsausflug der Mediothek stand an und dieses Mal war es eine schwere Geburt bis das Ziel feststand. Von Kletterwäldern über Hansestädte und einem Paddelausflug bis hin zur sechs Stunden Busfahrt nach Antwerpen war alles dabei. Nach einigem Hin- und Her wurde es dann…. die Sequoiafarm in Kaldenkirchen und danach ein gemütliches Mittagessen. Was soll ich sagen, es war eine runde Sache. Wie immer ist dieser Blogbeitrag hier weder beauftragt und schon gar nicht bezahlt worden, schreiben tue ich ihn trotzdem.
Nachdem die Wahl also auf Kaldenkirchen gefallen war, war für mich klar, da wird hingeradelt, soooo weit ist das ja nicht. Also, Rundmail an Alle, wer mitradeln mag, ab 8.30 Uhr geht es an der Mediothek los. Aus den 6 Interessierten wurden, dank mieser Wettervorhersage genau….NULL 😉 Also machte ich mich am Mittwoch Morgen allein auf den Weg.

Exakte Wettervorhersagen für einzelne Regionen sind auch heute noch recht schwierig und was soll ich sagen, trotz tatsächlich üblen Aussichten, bin ich trockenen Fußes hin- und zurück gekommen. Los ging es also an der Mediothek, durch den Stadtgarten und dann raus in Richtung Kempen über die Felder. Die Sonne kämpfte sich sogar ein wenig durch die Wolken, der Boden war nass, aber es regnete nicht.

Wenn man in den letzten Monaten in unserer Region geradelt ist, kam man ja unweigerlich an den Baustellen für die Zeelink-Gaspipeline vorbei. Das war auch am Mittwoch so, allerdings scheint sie zwischen Krefeld und Kempen bereits recht weit fortgeschritten zu sein.

Eine kleine Trinkpause gab es dann am Etappenziel Gut Heimendahl. Irgendwie ist dieses Gut immer mal wieder Ziel oder Etappe bei vielen Radtouren, es liegt halt ziemlich zentral und bietet auch immer ein schönes Fotomotiv.

Immer noch durch die Felder führte mein Weg dann in Richtung Grefrath. Vorbei an der kleinen aber feinen Kapelle Sankt Peter, deren Ursprünge wohl auf das Jahr 900 zurück gehen und in der immer noch regelmäßig Messen stattfinden.

Nach ein paar Kurven und Querungen von Straßen war ich dann auf dem Bahnradweg Kempen – Kaldenkirchen. Der Radweg wurde 2013 fertiggestellt und verläuft auf der 1983 stillgelegten Bahnstrecke. Dadurch sind die Steigungen, meist, moderat und der Weg ist ganz schön zu fahren. Unterwegs trifft man auf gute Angebote, die ich aber auf Grund von Platzmangel nicht wahrnehmen konnte 😉

In Grefrath ging es dann über die Niers und am Flugplatz vorbei in Richtung Nettetal-Lobberich weiter. Jetzt aber konsequent auf dem Bahnradweg.

Ab Grefrath geht es, ziemlich fies, leicht bergan bis man den höchsten Punkt zwischen Grefrath und Lobberich erreicht ;). Die Website zum Radwegnetz spricht von moderaten Steigungen, die ohne viel Kraftaufwand überwunden werden können…nun, mit Gegenwind und ohne eBike braucht man dann schon etwas Kraft, aber von einer Bergetappe zu sprechen wäre dann vielleicht doch zu viel des Guten….

Landschaftlich wirklich schön ist die Passage durch die Krickenbecker Seen. Man radelt direkt zwischen dem de Witt See und dem kleinen de Witt See hindurch und kann, zumal unter der Woche an einem nassen Tag Morgens, viel Natur bewundern und ist mit sich und seiner Umwelt allein. Wirklich schön.

Deutlich lauter geht es dann einige Kilometer weiter westlich zu, der Radweg quert die A61 und ich hab kurz Ausschau gehalten, ob meine Kolleginnen und Kollegen vielleicht schon soweit sind. Waren sie aber nicht, also ging es weiter.

Wisst ihr, es ist dann doch immer wieder spannend, was man so alles über seine Heimat nicht weiß. Gut, von der Sequoiafarm hatte ich schon mal gehört, davon, dass Kaldenkirchen mal richtig gut im Tabak- und Zigarrengeschäft war allerdings nicht. Nachdem ich den Bahnradweg am Ortseingang verlassen hatte und die letzten vier Kilometer bis zum Ziel unter die Räder nahm, kam ich auch an diesem Denkmal vorbei. Es erinnert an die Hochzeit der Zigarrenproduktion in Kaldenkirchen von 1863 bis 1972.

Nach etwas über 30 Kilometern war ich dann am Ziel, im Grenzwald Kaldenkirchen.

Dort startet auch ein prämierter Wanderweg und am Rand des Waldes liegt die Sequoiafarm, mein Ziel.

Wir hatten eine Führung dort gebucht und wurden nicht enttäuscht. Auf dem Gelände wachsen nicht nur die namensgebenden Mammutbäume, sondern auch noch allerlei andere Pflanzen. Die Zeit verging tatsächlich wie im Flug und es war zu keiner Sekunde langweilig. Wusstet ihr zum Beispiel, dass eine der drei Mammutbaumarten das zweitkomplexeste Genom der Welt hat? Fand ich absolut spannend. Da bilden Bäume extra nichtlebensfähige Ableger aus, damit diese Giftstoffe aufnehmen, Blattwerk sieht in der Krone anders aus als im Stamm und und und. Eine Führung dort lohnt in jedem Fall.

Genau wie bei meiner Anfahrt hatten wir super Glück mit dem Wetter. Ein, zwei Tropfen fielen, ansonsten blieb es während der ganzen Zeit trocken. Lediglich als wir danach im Restaurant vor Ort alle zusammen gegessen haben, schüttete es wie aus Eimern. Wie gesagt, Glück gehabt.

Nach dem, wirklich guten, Essen ging es dann wieder zurück. Einige wollten noch ein bisschen wandern, andere taten sich wieder in Mitfahrgelegenheitsgrüppchen zusammen und ich legte mein Rad trocken und machte mich wieder auf den Heimweg. Wieder hatte ich Glück, der Regen hatte aufgehört, im Wald tropfte es noch aus den Bäumen, aber in Kaldenkirchen schien sogar die Sonne.

Am Bahnübergang kurz vor dem Bahnradweg musste ich warten, die Schranken waren geschlossen, Zeit sich den dortigen Einmannbunker anzusehen. Was es damit auf sich hat, könnt ihr HIER in der Rheinischen Post lesen. Etwas ähnliches findet sich auch in Sankt Tönis, ich finde es wichtig, die Vergangenheit immer mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Dann kam der lange Güterzug aus Richtung Viersen nach Venlo vorbei, der Lokführer grüßte nett und nachdem auch der letzten Wagen die Straße gequert hatte, konnte es weitergehen.

Zurück auf dem Bahnradweg kam sogar richtig die Sonne raus. Hinter mir zogen zwar dunkle Wolken auf, aber, wie schon gesagt, ich hab es trocken zurück geschafft. Ganz angenehm war die Tatsache, dass der Wind, der mir auf dem Hinweg so kräftig ins Gesicht geblasen hatte, die Richtung kaum verändert hatte und ich so fast wie mit einem eBike unterwegs war. Der Wind blies mir schon recht stark in den Rücken.

Ich wollte nicht exakt den selben Weg zurückfahren, aber zumindest bis über den Hügel in Hinsbeck war der Radweg meine erste Wahl. In Lobberich gibt es sogar ein bisschen Streetart an einer Wand direkt am Bahnradweg. Sieht ziemlich cool aus, auch wenn es, strenggenommen, Sachbeschädigung ist.

Dann ging es wieder bergan bis zum Scheitelpunkt des Hügels, ab dann, unter Bäumen hindurch, hinunter bis nach Grefrath. Was auf der Hinfahrt anstrengend war, war jetzt, zumal mit dem Rückenwind, natürlich ein Genuss.

In Grefrath standen zwar verstörende Dinge in einem Vorgarten, aber schön war die Passage trotzdem. Es ging dann direkt hinter der Niers hart rechts ab in Richtung Oedt.

In Oedt ging es an der Firma Girmes vorbei. Oder besser dem, was davon noch übrig ist. Das Textilunternehmen wurde 1879 gegründet und ging leider 1989 pleite. Es gab dann noch eine Nachfolgegesellschaft, aber mit dem Verkauf der Fertigungsmaschinen 2007 war dann endgültig Schluss. Heute gelingen durch die Scheiben zwar Lost Places Fotos, aber das soll, glaubt man den Aussagen einiger Oedter, bald der Vergangenheit angehören, es sollen sich wohl Gastronomie und Ärzte in den ehemaligen Werkshallen ansiedeln. Schauen wir mal.

In einem weiten Bogen ging es dann über Sankt Tönis zurück nach Krefeld. Mit Blick auf die Dionysius Kirche endet dieser Betriebsasuflug dann auch für mich. Es war ein wirklich schöner Ausflug, an dieser Stelle auch mal vielen Dank an Conny, die den ganzen Rummel organisiert hat ;). Die Idee mit dem Rad anzureisen war ne gute, die Luft, das Wetter und die Strecke waren herrlich, die Mammutbaumfarm kann ich jedem als Besuchsziel nur empfehlen und wie immer hoffe ich, Euch hat der Bericht gefallen. Ein Relive Video gibt es natürlich auch noch.

Euer Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 comments

  1. Toll. Ich kannte das bisher noch gar nicht – jetzt muss ich da mal hin, von St.Tönis ist Kaldenkirchen ja nicht so weit 🙂

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