Sonne, Schiffe und Schafe – Urlaubsradtour in Cuxhaven

Hi zusammen,

bei meinem Posting über meine Tagestour nach Helgoland habe ich es ja bereits angekündigt, ich habe in meinem Kurzurlaub in Cuxhaven auch eine schöne Radtour unternommen. Los ging es im Cuxhavener Ortsteil Duhnen, dort liegt die Fahrradvermietung. Mein Plan war es am Meer entlang bis nach Otterndorf zu fahren und dann durchs Hinterland wieder zurück.

Also ging es erstmal in Richtung Kugelbake, der Weg auf der Deichkrone ist den Fußgängern vorbehalten, der Radweg liegt unten, ist aber wunderbar ausgebaut und steigt dann kurz vor der Kugelbarke auf auf Deichkronenniveau an. Ab dann hat man einen herrlichen Blick auf die Nordsee und die Elbmündung.

Vor dem Ortsteil Döse ging es dann für mich grob in Richtung Südosten immer am Wasser entlang. Hier gibt es einen schönen breiten Radweg und die frische Brise tut ihr übriges um sich wirklich wohl zu fühlen. Am Tag vorher war ich hier etwa um die gleiche Zeit nach Helgoland aufgebrochen, heute taten das andere, viele andere, die „Helgoland“ sah gut voll aus.

Durchs Hafengewusel von Cuxhaven ging es dann weiter, an der Alten Liebe und den Anlegern für die Ausflugsboote vorbei durch den Fischereihafen, an vielen Restaurants und dem Wrackmuseum „Windstärke 10“ immer weiter in Richtung stadtauswärts.

Neben Industrieanlagen geht es dann, parallel zur Elbe und zur Bahnlinie in Richtung Hamburg, immer weiter geradeaus aus Cuxhaven heraus. Der Weg ist ein wenig eintönig, bis er dann zu einem reinen Radweg wird und einen scharfen Knick nach links wieder näher an den Fluss heran macht. Dort gibt es gleich zwei interessante Punkte zu sehen, zum einen einen netten Aussichtsturm, von dem aus man weit über die Elbe schauen kann.

Und zum anderen der Museumsleuchtturm „Dicke Berta“. Seit 1897 gibt es an dieser Stelle ein Leuchtfeuer, der aktuelle Turm ist jünger, an genau dieser Stelle steht er seit 1919, ein Verein hat sich für den Erhalt eingesetzt, als er, zumal als bemannter Leuchtturm, im Zuge von Modernisierungen überflüssig wurde. Heute ist er zum einen markante Landmarke und zum anderen auch Eventlocation. Ich finde, die Konservierung hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Auf dem Bild sieht man es schon, der Deich ist gut bevölkert mit den legendären norddeutschen Rasenmähern. Die Schafe stehen dort wie angewurzelt und haben jegliche Scheu verloren. Der Radweg führt auf der seeseitigen Deichseite entlang und mitten durch die Herden. Wirklich herrlich.

Ein bisschen nervig sind die ständigen Pausen und das ständige absteigen, weil man immer durch Gatter muss, damit die Schafe auf ihrem Deichstückchen bleiben. Diese Hindernisse nimmt man bei solchen Aussichten und solcher Naturnähe aber dann doch ganz gern in Kauf.

Ab und an mal anhalten und Schiffe gucken ist natürlich obligat bei diesem Radweg. Richtig viel war nicht los, aber das ein oder andere Schiff kam dann schon vorbei.

Irgendwann geht es dann nach rechts, über den Deich, in Richtung Otterndorf. Kaum am Ortseingang vorbei scheint es an vielen Stellen so zu sein, als sei die Zeit stehen geblieben. Wundervolle Fachwerkhäuser, ruhige Straßen und eine tolle Atmosphäre. Exemplarisch dafür habe ich hier mal ein Bild der alten Lateinschule. Schön zu sehen, dass die Steuern früher nach der Größe des Grundstücks berechnet wurden und die Häuser deshalb oben größer wurden ;).

Nach den knappen 25 Kilometern war dann auch der Moment erreicht, in dem ich wirklich Hunger hatte. Meine Radtour fand am Karfreitag statt und als ehemaliger Messdiener und Katholik steht da dann natürlich Fisch auf dem Speiseplan. Direkt am Kirchplatz gibt es das „Panorama-Restaurant“, sieht zwar optisch nach Imbissbude aus, hat aber einige Sitzplätze und der Service ist wirklich klasse. Sehr nettes Team und auch sehr leckeres Essen. Diesen Tipp gibt es hier unbeauftragt und unbezahlt, toll war es trotzdem.

Nach der Stärkung und einem kleinen Stadtbummel durch Otterndorf ging es wieder in den Sattel und langsam zurück in Richtung Cuxhaven. Dieses Mal durchs Hinterland und nicht mehr an der Elbe entlang. Auch diese Seite des Deichs hat aber ihren Reiz, man radelt zwischen Feldern und Bauernhöfen entlang und trifft auch mal einige Kilometer lang keinen Menschen. Die Rad- und Wirtschaftswege sind allesamt ganz gut ausgebaut, allerdings ist die Beschilderung gelegentlich recht dünn, ich war ganz froh, mit meinem Smartphone mein eigenes Navi dabei zu haben.

Als weiteres Ziel hatte ich mir „Windmühle Betty“ rausgesucht. Die 1903 erbaute Windmühle, an dieser Stelle wurde eine erste Mühle allerdings schon im 16 Jahrhundert erwähnt, beherbergt heute eine Ferienwohnung und ist aktuell nur von außen zu besichtigen. Bei dem wundervollen Wetter ist sie aber ein echter Hingucker.

An Bewässerungsgräben und endlosen Feldern und Landstraßen vorbei führte mich mein Weg dann wieder in Richtung Cuxhaven. Der nächste Stopp war dann in Altenwalde. Auch hier war es recht ruhig, ich habe mir vor allem die Kirche dort angesehen, sie gilt als „Vorreiter-Kriche“ in der Region, sie war wohl eine der ersten dort.

…und die Kreuzkirchen in Altenwalde. Ein paar Minuten Rast, ein bisschen was trinken, einen Moment innehalten….dann ging es auch schon weiter.

Die letzten Kilometer vergingen wie im Flug und nach einer wundervollen Urlaubsrunde war ich dann wieder am Ausgangspunkt in Duhnen. Dank eines zu schnellen, falschen Klicks von mir, gibt es leider kein Relive Clip, aber immerhin eine Karte der Route kann ich Euch zeigen 😉 . Wie immer hoffe ich, meine Mitnahme hat Euch gefallen, ich kann jedem die Ecke dort oben als Radelort nur empfehlen, wenn ich mal ne Menge Zeit habe, ist der Radweg von Cuxhaven nach Hamburg sicher auch eine reizvolle Tour…..mal sehen was die Zukunft bringt.

Moin, Euer Martin

 

 

 

3 comments

  1. Hi Martin,

    auch wenn man das „r“ viel mehr betonen sollte – z.B. in Wörtern wie „Marmelarde“, „Arschenbecher“ usw. – bei der Kugelbarke handelt es sich tatsächlich um eine Kugelbake _ohne_ „r“. Auch Wikipedia sagt, dass das so ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Kugelbake

    Gruß
    Torsten

  2. …und noch ein Kommentar (ich komm ja von da 🙂 – neben der dicken Berta ist die Alte Schleuse. Neben ihrer Bekanntheit durch einen Auftritt in einem Tatort mit Brocki und Stoever (lang, lang ist’s her) gibt’s hier auch ganz ordentliches Essen (so als Zwischensnack, bis in Otterndorf die Fischladung kommt 🙂

    Gruß
    Torsten

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