Tagestour nach Helgoland

Hallo zusammen,

den diesjährigen Osterurlaub habe ich in Cuxhaven verbracht, traumhaftes Wetter, tolle Menschen, interessante Schiffe und gutes Essen, alles in allem eine tolle Zeit. Zwei Highlights möchte ich dann aber doch herauspicken, zum einen das Thema des heutigen Beitrages, eine Tagestour nach Helgoland und zum anderen eine schöne 50 Kilometer Radtour in der Region. Dazu aber an anderer Stelle mal mehr.

Den Plan, mal wieder nach Helgoland zu fahren habe ich schon seit ein paar Jahren, mein letzter Besuch dort muss 15 Jahre her sein. Damals bin ich noch mit der „Wappen von Hamburg“ gefahren, das Schiff gibt es längst nicht mehr. Den letzten Anstoß in diesem Urlaub auf die Hochseeinsel zu fahren gab zum einen das wunderbare Wetter, zum anderen aber sicher auch die Lektüre des Blogbeitrages von Eike Henning neulich. Schaut mal HIER.
Ich hatte auch überlegt, auf die Insel zu fliegen und mit dem Schiff zurück zu fahren, habe mich dann aber letztlich doch für Hin- und Zurück auf dem Seeweg entschieden.

Seit 2015 fährt auf der Strecke Cuxhaven Helgoland das Fahrgastschiff „Helgoland“. Ein paar mal gesehen hatte ich das LNG Schiff schon, drauf war ich bislang noch nicht. Das sollte sich jetzt ändern. Für knappe 45 Euro hin und zurück fand ich jetzt völlig OK. Ach ja, natürlich hat mich niemand bezahlt oder beauftragt diesen Post zu verfassen, da war mir einfach selbst nach ;).

Das Schiff wirkt von Innen wie neu, hat mir wirklich sehr gefallen. Es gibt verschiedene Decks, auf den es auch verschiedene Services gibt, das reicht vom SB Bereich bis zu einem Restaurant. Ganz oben gibt es dann noch ein Sonnendeck mit Liegestühlen. Wirklich schön.

Als ich damals, vor gefühlten 100 Jahren, die Tour gemacht habe, wurden wir von einem Seaking der Marine überflogen, dieses Mal war es ein Sealynx, sogar mit winkender Crew. Vielen Dank dafür…

Ich glaube, für einen Norddeutschen war die See spiegelglatt, ich habe, wie bei meiner Fahrt nach Göteborg damals, wieder gemerkt, ein Matrose ist an mir sicher nicht verloren gegangen. Das Geschaukel, auch wenn es nur ein wenig war, ist einfach nix für mich.

So war ich dann nicht unfroh, als nach knapp zwei Stunden Helgoland am Horizont auftauchte. Die Insel hat eine wechselvolle Geschichte, vor Ewigkeiten war es mal eine Insel, die ist irgendwann in die Hauptinsel und die Düne zerbrochen, die Royal Air Force hat die Insel mal für Bombenübungen genutzt und auch im Krieg musste die Insel ordentlich einstecken.

Anders als vor einigen Jahren landete ich dieses Mal direkt im Südhafen der Insel an. Damals wurde ich, ganz klassisch, ausgebootet. Mit kleinen, sogenannten Börtebooten, wurden wir Touristen von den Schiffen an Land gebracht. Das gibt es wohl heute auch noch, die „Helgoland“ und auch der Hochgeschwindigkeitskatamaran „HalunderJet“ legen aber direkt an einem Steg an.

Auf der Insel angekommen fällt vor allem auf dass der typische Straßenlärm fehlt, sehr angenehm. Es gibt so ein paar Bilder und Eindrücke, die man unweigerlich mit Helgoland verbindet, direkt im Hafen sind das sicherlich die „Hummerbuden“, früher Werkstätten der Fischer, heute vor allem Buden die dem Tourismus dienen.

Erst habe ich mich ein wenig im Unterland umgesehen, viele Geschäfte, besonders Alkohol gab es zu kaufen, hat sicher Steuergründe, Helgoland hat da wohl eine Sonderstellung. Natürlich musste ich mir auch mal die „Bibliothek“ ansehen, der Bestand ist, na sagen wir, übersichtlich, die Aussicht aus dem Lesesaal allerdings schwer zu toppen….

Dann ging es aufs Oberland, dort gibt es einen schönen Rundweg, immer an der Steilküste entlang. Wirklich toll angelegt und bei dem genialen Wetter wirklich herrlich. Es wurden auch deutlich weniger Menschen und die Luft war unglaublich frisch.

Seit den 1990ern nisten auf Helgoland auch Bastölpel. Schon beeindruckend so viele Vögel zu sehen und vor allem zu hören. Zeitgleich erschreckt es allerdings auch zu sehen, wie viel Plastik mittlerweile als Nistmaterial von den Vögeln angeschleppt wird.

Über den Küstenweg ging es dann auch zurück in die Ortschaft, an der Kirchen vorbei und schließlich wieder zurück zum Anleger. Die Zeit auf der Insel vergeht rasend schnell, vielleicht noch ein Grund, nochmal wiederzukommen….nächstes Mal dann mit dem Flieger.

Das war ein wirklich richtig schöner Tag, weit ab von den Alltagssorgen und der hektischen Großstadt. Den Besuch der Insel kann ich jedem nur empfehlen. Vielleicht buche ich auch mal eine Übernachtung, die Insel wirkt sicher nochmal anders, wenn die Tagesgäste wieder weg sind.

Wie immer hoffe ich, die Eindrücke haben Euch gefallen.

Euer Martin

 

 

 

2 comments

  1. Toller Bericht. Du machst richtig Lust, mal wieder hinzufahren. Wir verbrachten mal im Januar ein paar Tage und Nächte dort. Das war ein Schnell- bzw. Intensivkurs in Entschleunigung.

    1. Ja, das ist wirklich wie eine andere Welt. Ich weiß nur nicht, ob ich es mit meinem hektischen Leben aushalten würde, mal ein paar Tage tiefenentschleunigt zu leben 😉

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