Der Sommer, der Herbst und der schlanke Fluss

Hallo zusammen,

ich war mal wieder auf dem Rad unterwegs, endlich möchte man sagen, es wurde tatsächlich mal wieder Zeit. In den letzten Beiträgen, zumindest in denen, in denen es um das Radeln in Krefeld ging, schwang durchaus immer auch ein kritischer Unterton mit. Marode Radwege, rücksichtslose Autofahrer und weitere Unwägbarkeiten auf die man als mutiger Radfahrer in Krefeld so trifft. Heute soll der Grundton mal ein anderer sein. Wir haben es nämlich auch verdammt schön hier in unserer Ecke.

Am Sonntag Morgen weckte mich die Sonne, klingt kitschig, war aber so. Mein Entschluss zu radeln stand und so machte ich mich fertig. Zum ersten Mal wieder mit langer Hose. Es war zwar sonnig, aber auch ganz schön frisch. Für mich gibt es einige Punkte in Krefeld, an denen ich ein Stückweit entspannen oder Kraft tanken kann. Das ist mit Sicherheit der Hülser Berg, der Forstwald aber auf jeden Fall auch der Rhein. „panta rhei“ – alles fließt, also ging es am Sonntag an den Rhein. Mein erstes Ziel war aber der, 1819 als Friedhof entstandene, Stadtgarten. Schon faszinierend, damals lag das Areal außerhalb der Stadt. Nun, auf jeden Fall ist es ein kleiner Platz der Ruhe inmitten des hektischen Treibens zwischen Nordwall und Sankt-Anton-Straße.

Durch das Einbahnstraßen-Geschlängel rund um die Stein- und Blumenstraße ging es dann weiter in Richtung Hauptbahnhof. Dort dann der Schwenk in Richtung Osten nach Linn, vorbei an der neuen Feuerwache an der Neuen Ritterstraße. Vor einiger Zeit hatte ich dort mal die Gelegenheit einer Führung und auch bei einer Evakuierung im Rahmen eines Bombenfundes aus dem Zweiten Weltkrieg war ich dort schon zu Gast. Auf dieser Seite HIER gibt es viele Bilder rund um die Krefelder Hauptwache.

An Oppum vorbei ging es dann nach Krefeld Linn. Sicher eines der meistfotografiertesten Gebäude dort ist sicherlich die Burg Linn. Ich bin auch einmal rumgefahren und habe die wunderbaren Herbstfarben genossen.

Früh Morgens lag überall noch ein wenig Dunst und leichter Nebel und, bis auf das ein oder andere Frauchen und Herrchen mit ihren Hunden war ich die meiste Zeit ganz allein mit mir, der frischen Luft und meinen Gedanken.

Sowas kann ich jedem nur empfehlen, einfach mal raus, früh, wenn alle anderen noch im Bett liegen oder am Frühstückstisch sitzen. Herrlich. Er hier wartete noch auf sein Futter, ich hab ihn eine zeitlang beobachtet…große Bewegungen waren sein Metier Sonntag Morgen eher nicht.

Am Linner Mühlenbach entlang führte mich meine Route dann in den Greiffenhorstpark. Gerade hier, rechts und links des Mühlenbach Grabens zeigten die Bäume tolle bunten Farben. nach wie vor war ich fast alleine und habe dann auch mal ein paar Minuten einfach auf einer Bank gesessen und die frische Luft genossen. Man muss in Krefeld gar nicht weit fahren um mitten in der Natur zu sein. Glaubt man in unseren größeren Städten ja immer kaum, ist aber so…

Nach einer kurzen Pause und den tollen Herbstfarben ging es weiter in den Rheinhafen Krefeld. Dort gab es auf einem Lagerplatz diese riesigen Gebilde zu sehen, keine Ahnung was das ist, Silos, Kondensatoren? Keinen Plan, aber eindrucksvoll sahen sie auf jeden Fall aus.

Über die Bataverstraße zwischen Hafenbecken und Rhein radelte ich dann zum Containerterminal und zur berühmten Drehbrücke. Ein erster Blick auf den Rhein zeigte auch am Sonntag noch, es ist ein verdammt schlanker Fluss aktuell.

Unter der Rheinbrücke gelang ein Blick auf den aktuelle Pegel. 1.38 Meter….wenig, verdammt wenig.

Trotzdem fuhren auf dem Rhein noch Schiffe, auch wenn die Frachter recht hoch im Wasser lagen. Die Rex Rheni, ein niederländisches Flusskreuzfahrtschiff kam aber gut voran und man genoss auf Deck den herrlichen Sonnenschein.

Vom Rhein zurück hatte ich nochmal Lust auf Park und buntes Laub, also bin ich ab Bockum durch den herrlichen Sollbrüggenpark mit der Musikschule und den Schönhausenpark gefahren. Immer noch wenig anderen Menschen unterwegs, immer noch frische, klare Luft und immer noch Puste in der Lunge für die letzten paar Kilometer.

Und mit einer, ziemlich coolen, Werbeaufschrift auf einem Auto, welches am Straßenrand parkte schließe ich dann auch meine kleine Runde durch die schönen Ecken von Krefeld ;). Es gibt noch viel mehr davon, also, schaut gern hier immer mal wieder rein.

Natürlich gibt es auch noch einen kleinen Relive Clip für Euch und ansonsten hoffe ich, es hat Euch gefallen, ihr habt vielleicht ne Idee für eine eigene kleine Runde gekriegt und besucht meinen Blog bald wieder.

Euer Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 comments

  1. Die riesigen Behälter am Hafen sind Druckbehälter der Firma Caratgas für die Lagerung von Flüssiggas. Drei davon sind jeweils 2000 Kubikmeter und zwei weitere jeweils 1000 Kubikmeter groß. In der Summe sind das 8000 Kubikmeter. Die Wirtschaftsförderung
    freut es, aber manche Gelleper Bürger finden das gar nicht gut.

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