Die erste 100er dieses Jahr – auf nach Horst!

Hallo Leute,

zur Zeit werden wir mit dem Wetter ja wirklich verwöhnt, mal schauen, wie lange noch. Gestern Morgen wollte ich unbedingt aufs Rad, ein konkretes Ziel hatte ich nicht, einfach ein bisschen treiben lassen. Also ging es gemütlich gegen 10 Uhr los und als erstes führte mich mein Weg raus aus der Stadt, ab aufs Land. So grob in Richtung Nettetal. Aktuell macht es wirklich richtig Spaß zu fahren, überall blüht es und wenn man das saftige Grün sieht, dazu ein paar Blümchen unter einem blauen Himmel….das ist wirklich gut fürs Gemüt.

Apropos gut fürs Gemüt. Von Krefeld aus führte mich mein Weg in Richtung Deutsch/Niederländische Grenze, etwa auf Höhe Kempen habe ich dann ein paar Minuten Rast an Sankt Peter gemacht. An dieser ältesten Kirche in Kempen bin ich jetzt schon einige Male vorbeigeradelt, ich habe es aber noch nie geschafft, sie mir mal von Innen anzuschauen. Laut der Website ist sie von Mai bis September an jedem ersten Sonntag im Monat geöffnet, ich werde also wiederkommen.

Nach der Minirast ging es weiter, an Grefrath vorbei, weiter auf dem Bahnradweg. Seit 2013 ist dieser fertig und führt, teilweise auf der Originalbahnstrecke von Kempen nach Nettetal-Kaldenkirchen. Genau bis dorthin bin ich diesen Weg auch gefahren und dabei auch an den Krickenbecker Seen vorbeigekommen. Immer wieder eine tolle Ecke, durch die man da radelt. Bei allem Gemecker über die Radwege in Deutschland, dieser hier ist mal wirklich gelungen.

Nach knappen 30 Kilometern war dann Venlo erreicht. Für mich als Eisenbahnfotografen ist natürlich nicht nur die Stadt Venlo interessant, auch ein Blick auf die Gleise rund um den Personenbahnhof kann sich, wenn man sich denn dafür interessiert, durchaus lohnen.

Unten an der Maas habe ich dann nochmal eine kurze Pause eingelegt, es war richtig was los. Die Eisdiele dort hatte gut zu tun, auch die legendäre Frittenbude, für die es sogar mal ein Benefizkonzert gab, war voll und im Hafenbecken fand ein Wasserballspiel statt. Ein paar Eindrücke hab ich gesammelt, dann ging es weiter.

Mitten in Venlo beginnt dann der „Greenport Bikeway„, ein fantastisch ausgebauter Radweg, meist weit weg von der Straße, aber auf jeden Fall baulich von ihr getrennt. Für einen deutschen Stadtradler ein kleiner Einblick ins Bikeparadies ;).

Keine Autos, nur Radler…herrlich. Da keine fiesen Wurzeln das radeln zur Qual machen und man auch nicht ständig an roten Ampeln halten muss, ist man auf diesem Weg wirklich fix unterwegs. Kurze Zeit später war ich am Bahnhof in Horst-Sevenum. Auf weiten Teilen führt der Bikeway nämlich direkt neben den Bahngleisen entlang, man kriegt als auch noch was zu gucken beim radfahren. Der Bahnhof, eigentlich ist es eher ein Haltepunkt, beherbergt ein kleines Hotel und ein wunderbares Café. Dort habe ich zum einen, einfach so, mein Handy aufladen können und wenn man eh wartet und sitzt, kann man auch mal in dieses herrliche Apfelteilchen beißen. Also, wenn ihr mal da seid, Empfehlung, nettes Personal, sehr urig eingerichtetes, kleines Café und faire Preise. Das Ganze heißt Staatsie 1866.

Dank Schnellladefunktion….und ziemlichem Hunger, ging es kurz drauf wieder in den Sattel und auf den Radweg. Ich bog vom Greenport Bikeway ab und bin in Richtung Horst an der Maas gefahren. Dort war es recht ruhig, lediglich auf dem Kirchvorplatz spielten einige Kinder mit ihren Eltern fangen zwischen diesem Springbrunnen hier 😉

Außerdem gibt es noch einige, sehr schöne Häuser zu bestaunen, ansonsten war, zumal an einem Sonntagnachmittag, eher Ruhe und Entspannung angesagt.

Für mich nicht, ich bin direkt weiter nach Lottum gefahren. Von einigen älteren Touren kannte ich die Fähre dort. In Lottum und überhaupt in der ganzen Region dort, gibt es viele Fähren, die für kleines Geld den Radler, Fußgänger und einige auch den Autofahrer auf die andere Maasseite bringen. Im konkreten Fall kostete das Übersetzen genau 70 Cent. Ein fairer Preis finde ich. 

Jetzt war es nicht mehr weit bis zur Grenze. Durch das Landschaftsschutzgebiet „De Ravenvennen“ ging es grob in Richtung Straelen. Noch auf niederländischer Seite war es einfach traumhaft zu fahren, wenn man anhielt, war es wirklich still, außer ein paar Hummeln und Vögeln war nichts unterwegs. Wirklich schön.

Über den Radwegausbau und die, sehr einfache, Beschilderung der niederländischen Radwege brauche ich langsam nichts mehr schreiben, oder? Ihr wisst, wie toll ich es dort finde?

Aus dem Wald raus ging es dann zur Grenze. Über den Grenzweg führte der Weg dann, nahezu unmerklich direkt nach Deutschland. Ein einzelner Grenzwächter achtete auf Schmuggler 😉

Auf deutscher Seite ging es noch ein wenig bergan um dann durch Straelen wieder zurück in Richtung Wachtendonk und Kempen. Von baulicher Trennung oder gar einem individuellen Radweg war dann aber keine Rede mehr. Ich muss aber zugeben, dass ich den direkten Weg gewählt hab, es hätte auch Radwege quer durch die Felder wählen können.

Vorbei am Haus Caen ging es dann also nach Wachtendonk und Kempen. Beim dortigen McDonalds gab es dann für mich ne Cola zero und für mein Handy noch ein paar Akkuprozente, damit auch die letzten Kilometer noch aufgezeichnet werden konnten.

Ab jetzt war ich wieder im gewohnten Terrain und der Sprung über Hüls nach Hause war dann nur noch Formsache. Für mich zumindest, mein Hintern fand die letzten zwanzig Kilometer nicht mehr soooo toll. Aber, da musste er jetzt durch ;). Nach über 100 Kilometern war ich wieder am Startpunkt angekommen. Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen stolz auf mich, war zwar eine wunderschöne Tour, aber, gerade am Ende, auch ziemlich anstrengend. Ich hab hier noch den ReliveClip und hoffe, die Eindrücke haben Euch gefallen.

Euer Martin

 

 

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