Roadtrip nach Norden – Tag 2: Billund und Aarhus

Hallo Leute,

und weiter geht es mit meiner Tour in den Norden. Die Nacht in Hamburg war kurz, aber intensiv ;). Die Lage des Hotelzimmers zu Reeperbahn machte die Bude zwar zentral, aber eben auch nicht wirklich leise. Sei es drum, so konnte es heute Morgen früh weitergehen. Beim Blick aus dem Fenster war ich rechtschaffen enttäuscht, der Wetterfrosch hatte etwas von strahlendem Sonnenschein und 7 bis 8 Grad erzählt. Stattdessen lag eine leichte Puderzuckerschicht Schnee, der Himmel zeigte sich wolkenverhangen und 8 Grad waren es sicher auch nicht. Nun ja, was soll man machen. Beim Gang vom Hotel zur Tiefgarage merkte ich dann, dass die 15 Euro Parkgebühr gut angelegt waren, die Bürgersteige der Reeperbahn waren mit allerlei Scherben gespickt.

Durch die Hamburger Innenstadt führte mich mein Weg dann schließlich auf die A7 in Richtung Flensburg. Mein heutiges Ziel sollte Aarhus sein, die schöne Hafenstadt in Dänemark hatte ich vor etwa zwei Jahren schon mal besucht und ich finde, sie lohnt einen zweiten Abstecher. Die A7 ist zur Zeit wohl eine einzige Baustelle, es ging, sagen wir es nett, schleppend voran. Aber, der Himmel war mittlerweile strahlend blau, die Wolken hatten sich verzogen und auch die Temperatur kletterte weiter. An der Rader Hochbrücke habe ich mich zu einer Pause entschlossen. Das 49 Meter hohe und satte 1500 Meter lange Bauwerk überspannt in der Nähe von Rendsburg den Nord-Ostsee Kanal. In Fahrtrichtung Flensburg gibt es dort einen kleinen Parkplatz.

Um allerdings ein vernünftiges Schiffsfoto zu machen, muss man leider bis runter ans Wasser, direkt unter der Brücke hat man zwar einen tollen, weil erhöhten Blick, aber auch jede Menge Grünzeugs im Bild. Also ging es die steile, rutschige Böschung hinab…was tut man nicht alles für ein Foto? 😉

Jammerte ich da eben weil ich die Böschung runter musste? Nun, da das Auto ja oben stand, musste ich nach dem Foto auch wieder rauf…die Kurzform der Geschichte ist, ich habe es geschafft. Also, Hörbuch wieder auf „Play“ und weiter ging es in Richtung Flensburg. Dort bin ich mal von der Autobahn runter um zu tanken und mir nochmal die Beine zu vertreten, wie praktisch, dass es dort einen Flugplatz gibt. Wieder was gelernt, den kannte ich nämlich noch nicht. Leider liegt der Platz im Gegenlicht, aber den Bundespolizei-Heli hab ich trotzdem geknipst.

Billund Airport

Apropos Flughafen. Auf dem Weg nach Aarhus führte mich mein Weg auch am Flugplatz in Billund vorbei. Der Ort, in dem nicht nur das berühmte Legowerk, sondern auch das Legoland zu finden ist, hat seit 1964 einen Flughafen. Es gib einige Linienflüge, unter anderem mit Sun Air of Scandinavia nach Düsseldorf und Lufthansa nach Frankfurt. Besonders spannend finde ich aber, dass man dort auch immer eine Menge ATR Propellerflugzeuge sieht, ein großer Leasinganbieter sitzt dort und auch ein Wartungsbetrieb ist vor Ort.

Wann kriegt man schon Mal eine Maschine einer Inlandsairline aus Accra zu Gesicht. Ganz interessant dabei, vor einiger Zeit stand der Flieger noch mit der Lackierung von Air KBZ in Mönchengladbach. Die Welt ist ein Dorf.

Aarhus

Die Stadt wurde von den Wikinger gegründet, das spricht doch schon Mal für Qualität. 😉 Im Ernst, als ich das letzte Mal vor zwei Jahren in Aarhus war, war das vor allem wegen dem Bibliotheksneubau Dokk1, dazu aber später mehr. Heute habe ich mir auch mal andere Ecken der Stadt angesehen und ich bin ziemlich angetan. Der Sankt-Clemens-Dom ist dem Schutzpatron der Seefahrer, dem heiligen Clemens geweiht und thront ganz in der Nähe des Hafens.

Wirklich faszinierend ist in Aarhus die Mischung aus Moderne und Traditionellem. Gerade in der Architektur finde ich das ziemlich augenfällig und spannend. Gerade rund um das Dokk1 haben sich einige moderne Gebäude angesiedelt, direkt gegenüber liegen dann ganz klassische Bauwerke.

Direkt am Wasser liegt der „Dome of Visions„, ein Architekturprojekt, welches nachhaltige Ideen umsetzen soll. Wenn ihr mal dort seid, geht auf jeden Fall rein. Diese kreative, freie Stimmung ist wirklich toll. Man kann dort Musik hören, lesen, arbeiten, quatschen. Der Eintritt ist frei, es gibt ein kleines Café und vor allem viele Pflanzen und gute Luft.

In der Innenstadt finden sich viele kleine Restaurants, Cafés und Shops, selbst an einem Dienstag Mittag pulsierte das Leben und viele Dänen nutzen die Sonne um durch die Stadt zu schlendern. Ganz  wicht ist, wie an so vielen Stellen in Dänemark, das Fahrrad. Als Radler fährt man in Aarhus auf extra Spuren und es gibt ein Pfandsystem für Leihräder. Feine Sache.

Und dann ist da noch dieser Blick….hach 😉

Dokk 1 – die Bibliothek über die jeder spricht

Natürlich war ich auch beim meinem heutigen Besuch im Dokk 1. Es ist schon eine faszinierende Bibliothek, keine Frage. 2015 fertiggestellt gilt sie immer noch als das Vorbild für moderne Bibliotheken. Selbst in die Mainstream-Medien hat man es mit diesem 60.000 Quadratmeter-Bau geschafft, die FAZ und die Zeit berichteten damals und vor kurzem erst die SZ. Einen längeren Blogpost zum Dokk 1 schreibe ich in naher Zukunft mal für den mediothek.blog, heute nur soviel: Das Ding ist tatsächlich ziemlich beeindruckend.

Es sind einfach sehr viele interessante und neu gedachte Detaillösungen verbaut. Natürlich gibt es dort Bücher, sogar eine ganze Menge, aber eben auch eine Turnhalle und eine Sandkiste, bei letzterer wird sogar der Sand farbig angestrahlt.

Makerspaces, Freiraum für Kinder, innovative Führungen, ein integriertes Bügerbüro, unzählige Arbeitsplätze, gemütliche Ecken, bequeme Sessel, den Blick in den Hafen, modernste Technik, ein Restaurant…ja, man hat schon einiges richtig gemacht dort.

Wie gesagt, deutlich ausführlicher erzähle ich Euch mal über diese Bibliothek, wenn ich für die Mediothek schreibe. Ich verlinke dann hier auch dort hin, versprochen. Ach ja, eines hat mich dann doch schmunzeln lassen ;). Aarhus ist perfekt heißt es in vielen Bibliothekszeitschriften, das Konzept genial, schreibt der Mainstream, alles passt, hört man immer wieder….und dann muss man auch dort, wie in der kleinen Bibliothek irgendwo auf dem Land zum selbst bedruckend DIN A4 Zettel greifen, weil die aufgebrachte Regalbeschriftung nicht flexibel genug ist…man kocht eben doch nur mit Wasser 😉

Aber es stimmt schon, das Dokk 1 ist was Tolles geworden und ich habe mich auch heute wieder gefreut, wie offen die Mitarbeiter waren, wie geduldig sie meine Fragen beantwortet haben und es ist schön zu sehen, wie stolz sie auf ihre Bibliothek sind….das kann ich, aus eigenem Erleben, nachvollziehen ;).

So, das war also der zweite Urlaubstag, ich hoffe, der kleine Einblick hat Euch gefallen, ich habe heute Nachmittag gesehen, dass es neben meinem Hotel in einem Laden Livemusik gibt, da werde ich jetzt mal rübergehen und schauen, was es so gibt.

Ich sage dann mal bis Morgen und wünsche Euch noch einen schönen Abend.

Euer Martin

 

 

 

2 comments

    1. Hi, cool.
      Kennst Du das, wenn einen ein Schiff iwie „verfolgt“? Ich habe das mit der „Evinco“, die habe ich schon in Hamburg, in Rotterdam, in Antwerpen, im NOK und in Göteborg vor der Linse gehabt 😉

      LG Martin

Kommentar verfassen