6 Stunden Rennen am Nürburgring

Hallo zusammen,

heute mal wieder etwas abseits vom Radelthema unterwegs. Nachdem ich neulich in den Niederlanden mein erstes Oval-Rennen erleben durfte, hieß es am Sonntag für mich endlich mal wieder: Langstrecke am Nürburgring. Das Oval war spannend, aber ich bin eben doch eher der Langstreckentyp. Es stand die „Revance für LeMans“ auf dem Plan. Die WEC, das steht für World Endurance Championship, ist die Langstreckenweltmeisterschaft in dessen Rahmen eben auch das legendäre 24 Stunden Rennen von LeMans ausgetragen wird. Das Rennen am Nürburgring war das erste nach dem Klassiker an der Sarthe.

Als ich in der Eifel ankam, war es so, wie es oft ist, wenn ich in Richtung Nürburgring aufbreche….nass.

Das Ticket kostet im Vorverkauf 30 Euro, an der Tageskasse wurde es für 40 gehandelt. Wie mittlerweile am Ring üblich kostet der Parkplatz extra und nach weiteren 8 Euro konnte ich meinen Seat neben drei Lamborghinis und einen Porsche parken und mich auf in Richtung Tribüne machen. Rund um das eigentliche, 6 Stunden dauernde Hauptrennen, finden immer noch andere Rahmenrennserien statt. So startet mein Motorsporttag mit dem „Porsche Motorsport Race Weekend„. Dort fahren der Porsche Carrera Cup und der Porsche Super Sports Cup zusammen ein gemeinsames Rennen. Wem das jetzt zu kompliziert war….es sind eine Menge 911er auf der Strecke und es gibt handfesten Motorsport zu bestaunen. Gerade auf der, noch nassen, Strecke des Nürburgrings ging es hoch her.

Um mich ein wenig trocken zu legen und ein kleines Frühstück zu mir zu nehmen bin ich dann in Richtung Ring Boulevard aufgebrochen. Dort gab es, neben einigen Futterständen auch einen kleine Ausstellung von Porsche und etliche „Gamingstations“, an denen man die Strecke schon mal probefahren konnte. Alles drei wurde rege genutzt, überhaupt waren ziemlich viele Zuschauer vor Ort. Finde ich klasse.

Nach einer kurzen Runde musste ich fix wieder an die Strecke, die „World Series Formel V8“ stand kurz vor dem Start. Die was? Okay, hatte ich bislang auch noch nie etwas von gehört, selbiges sollte sich aber, und zwar mit Macht, ändern. Die kleinen, Formel 1 Rennern ähnlichen, Dallara T12 Rennwagen machen einen infernalischen Lärm. Gänsehautfeeling garantiert. Wow. Leider war das Feld nur 12 Fahrer stark, die lieferten aber, auch dank mittlerweile abtrocknender Strecke, Motorsport vom Allerfeinsten.

Der Spanier Alex Palou konnte den Lauf gewinnen, netter Typ. Schon beeindruckend, wie soviel Mensch in das bisschen Auto passt…

Und dann ging es endlich los, das 6 Stunden Rennen wurde vorbereitet. Es gab noch einen sogenannten „Grid Walk“, bei dem man als Fan durch die Startaufstellung laufen kann. Viele stellten sich an, nur um dann am Einlass enttäuscht festzustellen, dass man wohl einen bestimmten Sticker auf dem Ticket brauchte um teilhaben zu können. Wo es den gab, was er gekostet hätte…man weiß es nicht, ich bin dann stattdessen Heli knipsen gegangen ;).

Steht zwar WRC drauf, der Hubschrauber war aber beim Rennen als Kameraheli eingesetzt. So, jetzt aber langsam dann doch mal zum Mainevent, wie man heute so schon sagt.

Und dann wurde gestartet. Vorneweg der Toyota Hybrid, dahinter die beiden Porsche 919 Hybrid und dann der Rest der Meute. Den zweiten Toyota hatte es während der Einführungsrunde schon mit einer defekten Benzinpumpe erwischt.

Ein Livebesuch bei so einem Rennen lohnt sich in jedem Fall. Da nicht die Nordschleife gefahren wurde, sondern der Grand Prix Kurs, kriegt man die Autos in 6 Stunden zum einen recht oft zu Gesicht, zum anderen wird das Rennen auf Großbildschirme an der Strecke live übertragen, so das man nichts verpasst. Und dann ist da noch das Argument Klang! Einem Motorsportfan geht da wirklich das Herz auf bei so vielen tollen Autos.

Es gab schon einiges zu sehen, besonders wenn es dann ans Überrunden ging oder in den Klassen um die Plätze gerungen wurde. Hart über die Curbs, Rad an Rad Duelle…eben genauso wie Motorsport sein sollte.

Nach 6 Stunden stand der Porsche 919 auf dem Podium. Alles in allem war es mal wieder ein toller Renntag oben in der Eifel. Mein Tipp an Euch, schaut Euch sowas mal live an, wenn ihr Euch ein bisschen für Autorennen interessiert, die Stimmung an der Strecke, die Geräusche, der Geruch. Das alles hat nichts mit der klinischen Atmosphäre eines Autorennens vor dem Fernseher zu tun. Trotzdem habe ich hier noch einen Youtubeclip für Euch gefunden, der die Highlights vom Ring kurz zusammenfasst. Wer mag, schaut doch mal rein…

Wie immer hoffe ich, die Exkursion hat Euch ein wenig gefallen. Bilder in groß gibt es auf meinem FlickR Account HIER!

Euer Martin

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